Erst vor kurzem wurde bekannt, dass ein dänisches Ministerium
Microsoft Office durch Libreoffice ersetzen will ("Swiss IT Magazine"
berichtete). Jetzt geht die französische Stadt Lyon in eine ähnliche Richtung,
wie "The Register" berichtet. Die Stadtregierung hat beschlossen, Windows, Microsofts Office-Anwendungen sowie Microsoft SQL Server nicht mehr zu nutzen und stattdessen auf Linux, Onlyoffice und PostgreSQL zu setzen. Interessanterweise kommt in Lyon demnach nicht wie in Dänemark das vergleichsweise populäre Libreoffice zum Einsatz, sondern das unter der anderen Open-Source-Lizenz publizierte
Onlyoffice. Für Online-Kommunikation und andere Aufgaben der Büroautomatisierung kommt in Lyon ebenfalls eine quelloffene Plattform namens Territoire Numerique Ouvert zum Einsatz, die speziell auf den öffentlichen Sektor ausgerichtet ist.
Der Schritt ist insbesondere deswegen bemerkenswert, weil Lyon mit über einer Million Einwohnern Frankreichs drittgrösste Stadt ist und 10‘000 Angestellte beschäftigt. Microsoft dürfte wohl nicht gerade begeistert sein, dass Tausende bisherige Enterprise-User zu freier Software wechseln. Wie im Fall Dänemark dürfte auch in Lyon neben allfälligen finanziellen Überlegungen der hauptsächliche Beweggrund für den Wechsel die Reduktion der Abhängigkeit von US-amerikanischen Herstellern sein.
(ubi)