Oracle könnte Markenrechte an Javascript verlieren

Oracle könnte Markenrechte an Javascript verlieren

Seit der Übernahme von Sun Microsystems gehören die Markenrechte an Javascript Oracle. Eine Petition fordert nun, dass dem Unternehmen diese Rechte aberkannt werden.
27. November 2024

     

Deno Land, Entwickler der Javascript-Laufzeitumgebung Deno, hat beim US-Patent- und Markenamt eine Petition eingereicht, um Oracle die Markenrechte an Javascript abzuerkennen. Über 14‘000 Personen haben die Petition unterzeichnet, darunter Javascript-Erfinder Brendan Eich sowie weitere Persönlichkeiten aus der Community.

"Wenn die Petition erfolgreich ist, werden die Hindernisse beseitigt, die die Verwendung des Namens durch die Community behindert haben", schreibt Deno-Mitgründer Ryan Dahl in einem Blogbeitrag. Konferenzen könnten demnach Titel wie Javascript Conference zurückfordern, anstatt sich mit JSConf zufriedenzugeben. Und die Spezifikation der Sprache könnte endlich den umständlichen Namen ECMAScript ablegen und einfach als Javascript-Spezifikation bezeichnet werden.


Oracle hält die Markenrechte an Javascript seit der Übernahme von Sun Microsystems im Jahr 2009. Seitdem habe der Konzern den Namen jedoch in keiner Weise genutzt, heisst es in der Petition. Zudem schreibt Ryan Dahl, dass der Name Javascript mittlerweile generisch beziehungsweise eine Gattungsbezeichnung geworden sei. Dahl wirft Oracle aber auch Betrug vor. So habe das Unternehmen 2019 bei der Erneuerung der Marke Screenshots von Node.js als Beweis der gewerblichen Nutzung vorgelegt – eine Entwicklung von Dahl selbst, die nichts mit Oracle zu tun hat.

Oracle hat nun bis zum 4. Januar 2025 Zeit, um auf die Petition zu reagieren. Erfolgt keine Reaktion, wird die Marke laut Dahl voraussichtlich gelöscht. "Wir hoffen aufrichtig, dass Oracle diesen Weg einschlägt und anerkennt, dass Javascript der globalen Community gehört und nicht einem einzelnen Unternehmen. Sollte sich Oracle jedoch für einen Kampf entscheiden, sind wir bereit." (sta)


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