Huawei hält noch einen 5G-Trumpf
Quelle: Swisscom

Huawei hält noch einen 5G-Trumpf

Huawei besitzt einen riesigen Fundus an Patenten der nächsten Generation für drahtlose Kommunikation. Angesicht der Tatsache, dass sich langsam ein weltweiter Standard für 5G entwickelt, könnte Huawei-Technologie für Netzbetreiber unverzichtbar werden.
28. Juli 2020

     

Das von Ren Zhengfei gegründete chinesische Unternehmen Huawei sitzt auf einem regelrechten Berg an Patenen für die drahtlose Kommunikation. Das könnte, so "Reuters", dazu führen, dass die Zusammenarbeit mit Huawei für Netzbetreiber unverzichtbar wird.

Seit Jahren dominiert das in Shenzhen ansässige Unternehmen den Markt für mobile Infrastruktur und übertrifft die Konkurrenten Nokia und Ericsson, in dem es billigere Alternativen anbietet. Doch die Bedenken der USA, dass Huawei-Ausrüstung von Peking für Spionagezwecke genutzt werden könnte, haben an Boden gewonnen: Beamte in Grossbritannien und Frankreich säubern ihre eigenen Netze von in China hergestellten Geräten.


Das Ersetzen von Antennen und Masten ist jedoch eine Sache. Selbst wenn britische Unternehmen wie Vodafone und BT alle vorhandenen Geräte von Huawei entfernen, werden globale Carrier bei der Einführung von Netzwerken der nächsten Generation weiterhin auf die Technologie von Huawei angewiesen sein. Das Forschungsunternehmen IPlytics hat herausgefunden, dass das chinesische Unternehmen die meisten 5G-Patente besitzt, und davon etwa 15 Prozent der wesentlichen Patente.
Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um technische Spezifikationen, an denen sich globale Carrier orientieren können, um sicherzustellen, dass die verschiedenen Netze miteinander kompatibel sind. Ein einheitlicher Standard wird für 5G, das Milliarden von Maschinen, Autos und Geräten auf der ganzen Welt nahtlos miteinander verbinden soll, von entscheidender Bedeutung sein.

Huaweis Sammlung an Patenten besteht grösstenteils aus Technologie für Mobilfunk-Basisstationen, was dazu führe, so "Reuters", dass selbst wenn Nokia und Ericsson die Infrastruktur von Huawei in ganz Europa neu aufbauen, sie immer noch auf das Know-how der chinesischen Gruppe zurückgreifen müssen. Im Moment profitiere Huawei finanziell allerdings nicht viel von seinem geistigen Eigentum. Es zieht es vor, "Kreuzlizenzen" zu vergeben, indem es den Zugang zu seinen eigenen Patentportfolios mit denen von Konkurrenten austauscht.


Huawei kann die gegenseitige Lizenzvergabe auf Märkten, die dem Unternehmen verboten wurden, unterbinden, so dass die Mobilfunkanbieter am Haken hängen und Lizenzgebühren zahlen müssen, was ein lukratives Geschäft sein kann. Qualcomm zum Beispiel, das den grössten Teil der kritischen mobilen Chiptechnologien besitzt, hat seit 2017 Lizenzzahlungen in Höhe von über 17 Milliarden Dollar erhalten. (swe)


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Kommentare
Naja, dass zeigt mal wieder wie planlos man gegen Huawei vorgeht. Zuerst handeln, dann überlegen. Am Ende ist das für Huawei sogar der bessere Deal. Vor allem mal, da es bisher ja an Beweisen fehlt für die Spionage und obgleich es Beweise für eine US Spionage gibt.
Mittwoch, 29. Juli 2020, Andreas N.



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