Rechtzeitig zum anstehenden Start der Sommerferiensaison hat der Vergleichsdienst
Moneyland.ch die Roaming-Kosten von Schweizer Mobilfunkanbietern analysiert. Dazu wurden die Angebote anhand von drei verschiedenen Vergleichen unter die Lupe genommen.
Für den ersten Vergleich wurde ein Ferienprofil mit mehreren EU-Reisen in einem Jahr erstellt. Im Szenario mit 30 Gesprächsminuten und 14 GB Datenvolumen über vier Reisen in verschiedene EU-Länder verzeichnet der relativ neu am Markt tätige österreichische Provider Spusu Gesamtkosten von 68 Franken. Damit liegt der Anbieter vor Swisscom (75.80 Franken) und Swype (87 Franken). Digital Republic verpasst mit 95 Franken knapp das Podest. Zum Teil deutlich teurer schneiden unter anderem Wingo, M-Budget (je 124.70 Franken), Coop Mobile (276.90 Franken), Aldi Suisse Mobile (119.60 Franken) sowie Lebara und Yallo (je 160 Franken) ab. Bei Sunrise selbst kostet es 154.40 Franken, bei Galaxus Mobile 140.70 Franken, bei Teleboy 155 Franken, bei iWay 169 Franken und bei Quickline 186.70 Franken.
Einzelne Anbieter wie Swisscom setzen verstärkt auf Länderpakete. Diese können bei Reisen in ein einziges Land günstiger sein, führen bei mehreren Destinationen jedoch zu höheren Gesamtkosten. Salt unterscheidet weiterhin zwischen zwei Roaming-Zonen, was zu grossen Preisunterschieden führen kann (zwischen 175.25 und 328.20 Franken). Auch die Zweit- und Drittmarken Gomo, Lidl Connect und Post Mobile haben diese Zoneneinteilung – je nach Anbieter und Reiseland variieren die Gesamtkosten laut Moneyland.ch dabei zwischen 152.80 und 337.80 Franken.
Verglichen wurde auch die Nutzung reiner Datenpakete, ohne Telefonie. Beim Vergleich der durchschnittlichen Kosten pro GB Daten innerhalb der EU zeigt sich ein ähnliches Bild: Spusu bietet den tiefsten Preis mit 4 Franken pro GB im Standardtarif (also ohne Datenpakete), gefolgt von Digital Republic (7.70 Franken) und Swisscom (8.41 Franken). Bei Sunrise kostet das GB im Schnitt 10.64 Franken, bei Galaxus Mobile 10.99 Franken und bei M-Budget und Wingo je 11.16 Franken. Am teuersten ist Coop Mobile mit 20 Franken. Bei Anbietern mit unterschiedlichen Preisen für einzelne EU-Länder ergeben sich je nach Reiseziel mehrere Durchschnittswerte: Bei Salt, Lidl Connect und Post Mobile kostet ein GB im Schnitt 14.14 oder 20.95 Franken, bei Gomo 11.06 oder 22.15 Franken, bei Mucho Mobile zwischen 11.76 und 20.98 Franken.
Ausserhalb der EU ergeben sich laut
Moneyland.ch besonders grosse Differenzen. Spusu ist (ohne Berücksichtigung von Länderpaketen) in sieben von 14 analysierten Ländern am günstigsten, Sunrise in fünf. "Interessant sind auch die enormen Unterschiede zwischen günstigen und teuren Angeboten. In allen analysierten Ländern liegt der günstigste Anbieter bei unter 10 Franken pro GB. In einigen EU-Ländern wie Spanien und Italien verlangt der teuerste Anbieter rund 20 Franken – also fünfmal so viel wie der günstigste Anbieter mit 4 Franken. In Tunesien (7.51 bis 780 Franken) und Vietnam (7 bis 780 Franken) verrechnet der teuerste Provider mehr als 100-mal so viel wie der günstigste", schreibt Moneyland. Die grösste Spanne zeige sich derweil in Kuba: Dort reichen die Preise von 6.89 bis 1418 Franken – also 176-mal so viel wie beim günstigsten Anbieter.
Die Analyse zeige auch, dass die durchschnittlichen Roamingpreise über die letzten vier Jahre tendenziell gesunken sind – insbesondere bei Swisscom, Sunrise und Galaxus Mobile. Bei den Anbietern Coop Mobile, Lebara, Swype, Quickline und Yallo blieben die Preise Kosten für das untersuchte Profil unverändert.
(mw)