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Herzklopfen am Daumen und Sonne auf den Tasten
Quelle: Logitech

Logitech MX Master 4 und Signature Slim Solar+ K980

Herzklopfen am Daumen und Sonne auf den Tasten

Logitech hat seine Maus MX Master 4 mit einem Vibrationsmotor versehen und eine Tastatur lanciert, die nicht mehr geladen ­werden muss. Beide Peripheriegeräte im Test.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2025/12

     

Herzklopfen am Daumen – das spürt man, wenn sich die neue MX Master 4 von Logitech mit dem Rechner koppeln möchte. Diese Kopplung wird durch ein weiteres haptisches Signal am Daumen bestätigt – und damit lernt man gleich eine der Neuerungen von Logitechs neuer Flaggschiff-Maus kennen: einen eingebauten Vibrationsmotor. Logitech spricht hierbei von einem «haptischen Sense-Panel». Dieses vibriert unter anderem im Zusammenhang mit dem neuen Actions Ring – dazu später mehr – oder auch, wenn man die sogenannten Smart Actions nutzt, die Gestensteuerung verwendet oder den Cursor zwischen Displays verschiebt. Wo es überall haptisches Feedback gibt und wie intensiv dieses ausfällt, lässt sich in der Logi Options+ App konfigurieren.

Zahlreiche Tasten und ein Actions Ring

Neben dem Sense-Panel bietet die MX Master 4 das bereits von früheren MX-Master-Modellen bekannte freilaufende Scrollrad. Damit scrollt man in Windeseile durch Tausende Zeilen Code oder eine riesige Excel-Tabelle, indem man das sogenannte MagSpeed-Scrollrad einmal anschubst und dieses dann frei dreht. Hinter dem Scrollrad findet sich ein Schalter zum Wechsel zwischen Freilauf- und Rastermodus. Seitlich gibt es zudem ein recht schwergängiges Daumenrad – wie das Scrollrad hochwertig aus Aluminium gefertigt –, das horizontales Scrollen ermöglicht. Unmittelbar darunter sitzen drei weitere Tasten. Eine davon ist für die Gestensteuerung gedacht: Hält man sie gedrückt und bewegt die Maus, lassen sich diverse Aktionen ausführen, die man via Logi Options+ App festlegen kann. Dahinter liegen der Vor- und Zurück-Button, der bei den meisten Mäusen Standard ist.


Zum Actions Ring, den man durch Drücken auf das Sense-Panel aktiviert: Dabei erscheint ein Overlay mit acht verschiedenen Kurzbefehlen oder Aktionen, die sich ebenfalls in der Logi Options+ App konfigurieren lassen. Standardmässig kann man über die Elemente des Actions Ring etwa die Medienwiedergabe steuern, eine Notiz anlegen oder den Windows Explorer öffnen. Per Plug-ins lässt sich der Actions Ring auch App-spezifisch nutzen, beispielsweise mit der Konferenzlösung Zoom – für schnellen Zugriff auf Funktionen wie «Meeting starten», «Hand heben» oder «Mikrofon stummschalten. Logitech spricht im Zusammenhang mit dem Actions Ring von einer Produktivitätssteigerung von bis zu 33 Prozent. Dieser Wert darf sicherlich kritisch hinterfragt werden, mit etwas Eingewöhnung und Bereitschaft zur Nutzung bietet die Funktion aber durchaus Mehrwert.
Logitech MX Master 4
Logitechs Flaggschiff-Maus MX Master 4 ist erste Wahl für anspruchsvolle Business-User. Das bereits bekannte freilaufende Scrollrad ist für gewisse Anwendungen weiterhin ein echter Gewinn. Den neuen Actions Ring haben wir im Alltag zwar kaum genutzt, sehen aber Potenzial. Die Maus ist wie gewohnt hochwertig gefertigt – mit 130 Franken jedoch nicht ganz günstig. Und: Das Vorgängermodell – etwas kürzer und stärker gerundet – lag in unseren Augen besser in der Hand.
Preis: Fr. 130.–
Info: Logitech
Wertung: 5 von 6 Sternen

Tolle Verarbeitung, gute Software

Die Verarbeitung der Maus ist hervorragend: Das Sense-Panel – also die Daumenablage – ist gummiert, der Rest (abgesehen von den beiden Scrollrädern) besteht aus angerautem Kunststoff, der langlebig wirkt. Auf der Unterseite finden sich grosszügige Gleitflächen. Die Maus ist zudem angenehm schwer – was die Wertigkeit unterstreicht. Wir fanden sie allerdings etwas lang – für kleinere Hände könnte sie zu lang sein. Der Vorgänger, die rundere MX Master 3, lag unserer Meinung nach besser in der Hand. Die Tasten der MX Master 4 sind stark gedämpft, Klicks kaum hörbar. Das ist Geschmackssache, manch ein User wünscht sich hier sicherlich mehr taktiles Feedback. Uns hat die Ruhe gefallen, das fehlende Klickgefühl nicht gestört. Logitech verspricht für die Maus auch einen neuen Sensor mit 8000 dpi, der auf jeder Oberfläche funktioniert – was wir bestätigen können.

Wie von Logitech gewohnt lässt sich die MX Master 4 mit bis zu drei Geräten gleichzeitig koppeln, auf der Unterseite befindet sich ein entsprechender Umschaltknopf. Wer kein Bluetooth nutzen möchte, kann den Logi-Bolt-Adapter verwenden – Logitech setzt hier auf USB-C. Das mag zeitgemäss sein, doch in unserem Fall war der einzige USB-C-Port des Rechners bereits belegt, während drei USB-A-Anschlüsse ungenutzt blieben – eine Situation, die viele Nutzer kennen dürften.


Der Akku ist im Vergleich zum Vorgänger unverändert gross und soll trotz Vibrationsmotor etwa zwei Monate durchhalten – ein ordentlicher Wert. Der Ladestand ist in der Logi Options+ App einsehbar. Apropos App: Diese verdient ein Lob. Logitech hatte in der Vergangenheit nicht immer ein gutes Händchen bei Systemsoftware – doch inzwischen lässt sich sagen: Die App ist aufgeräumt, übersichtlich und angenehm zu bedienen.

Und eine Solartastatur

Das zeigt sich auch an der zweiten spannenden Neuerung aus dem Hause des Peripheriespezialisten – der Tastatur Signature Slim Solar+ K980. Das auffälligste Feature hier steckt bereits im Namen: Solar. Ein kleines Solarpanel oberhalb der Funktionstasten versorgt die Tastatur mit Strom – ein Ladeanschluss oder Batteriefach fehlen entsprechend. Die Logi Options+ App erweist sich hierbei als nützlich, um festzustellen, ob das vorhandene Licht zur Stromversorgung ausreicht. Logitech verspricht, dass selbst Kunstlicht genügen soll – ein Vorteil in unserem Home-Office-Arbeitsplatz im Untergeschoss mit nur einem Lichtschacht. In unserem Fall zeigte die App zwar eine Warnung, dass das Licht nicht ausreiche – dennoch stand der Akkustand der Tastatur auch nach zwei Wochen Nutzung im Untergeschoss bei 100 Prozent. Offenbar reicht das Licht doch aus – ein Pluspunkt für Tastatur und Solarpanel, die offenbar effizient arbeiten.

Abgesehen davon ist die Signature Slim Solar+ K980 ordentlich verarbeitet, vermittelt aber nicht das Gefühl eines Premiumprodukts – insbesondere im Vergleich zur Logitech-Craft-Tastatur, die wir sonst nutzen. Der Kunststoff – immerhin rezykliert – wirkt mässig hochwertig. Die Tastatur liegt relativ flach auf dem Tisch; eine Höhenverstellung fehlt, entsprechende Füsschen sind nicht vorhanden. Das Tippgefühl der Scissor-Tasten ist ordentlich, der Druckpunkt angenehm. Im Vergleich zur Logitech Craft sind die Tasten jedoch etwas lauter – allerdings immer noch leiser als bei einer mechanischen Tastatur. Eine Hintergrundbeleuchtung sucht man zudem vergebens – dann würde das spärliche Licht im UG unserer Testumgebung wohl kaum lange reichen. Störend zudem: Selbst für Caps Lock oder Num Lock gibt es keine Status-LED, sondern nur eine Softwaremeldung auf dem Display.


Auch die Tastatur kann mit drei verschiedenen Geräten gleichzeitig verbunden werden, mit entsprechenden Buttons, um zu wechseln. Daneben bietet Logitech eine ganze Reihe weiterer Tasten, die über die Logi Options+ App recht komfortabel frei belegt werden können. So gibt es etwa eine KI-Taste (zum Beispiel für den Aufruf von ChatGPT oder Perplexity) anstelle der rechten Strg-Taste – diese lässt sich bei Bedarf in der App auch wieder traditionell belegen.

Was in unserem Lieferumfang fehlte, war ein USB-Dongle – falls der Rechner kein Bluetooth unterstützt. In der Business-Variante der Tastatur soll dieser (mit USB-C-Anschluss) jedoch beiliegen. (mw)
Logitech Signature Slim Solar+ K980
Wer sich daran stört, dass auch kabellose Tastaturen gelegentlich ans Kabel wollen, um geladen zu werden, findet mit der Signature Slim Solar+ K980 für 110 Franken eine fast perfekte Lösung. Akku und Solarpanel arbeiten so effizient, dass auch wenig Licht für die Stromversorgung ausreicht. Die Verarbeitung ist nicht hochwertig, aber auch nicht billig, das Tippgefühl okay. Zu bemängeln sind allenfalls die fehlende Winkelverstellung und das Fehlen von LED-Statusanzeigen.
Preis: Fr. 110.–
Info: Logitech
Wertung: 5 von 6 Sternen


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