Angeblich geleakte Ankündigungen von Netflix, Amazon und Microsoft geben Rätsel auf
(Quelle: sitthiphong – stock.adobe.com)
5. Februar 2023 -
Versehen oder Taktik? In den letzten Tagen sind bei Amazon, bei Microsoft, bei Netflix und jüngst sogar bei Swisscom Informationen durchgesickert, die nicht für die Öffentlichkeit gedacht waren. Ob es sich dabei aber um ein Versehen oder einen Fehler handelt, muss in Frage gestellt werden.
Diese Woche sorgte ein FAQ von Netflix für Aufsehen, weil darin beschrieben war, wie der Streaming-Dienst gegen das Teilen von Nutzer-Accounts vorgehen will ("Swiss IT Magazine" berichtete). Inzwischen sind die Informationen aber wieder vom Netz genommen worden. Netflix erklärte, dass die Informationen – obwohl auf Deutsch übersetzt – nur für einige Länder in Lateinamerika gedacht waren.
Ein weiteres Versehen betraf vor wenigen Tagen Amazon, als es ebenfalls auf deutschen Hilfe-Seiten plötzlich hiess, der Mindestbestellwert für die versandkostenfreie Zustellung (ohne Prime-Abo) werde von 29 auf 39 Euro angehoben. Offenbar hat es sich bei der Information aber um einen Fehler gehandelt, dies zumindest beteuerte Amazon. Derweil wurde auch bei Microsoft offenbar fälschlicherweise eine Information auf einer Support-Seite publiziert, wonach der Xbox 360 Marketplace im Mai 2023 geschlossen wird. Das stimme so nicht, erklärte Microsoft kurz darauf – die Ankündigung sei ein Versehen gewesen.
Das Nachrichtenmagazine "Spiegel" wirft nun aber die Frage in den Raum, ob es sich bei der Häufung dieser Versehen bei Big Tech in jüngerer Vergangenheit auch wirklich um solche handelt. Auffällig sei, wir kurz die jeweiligen Dementi gewesen seien und wie viel Platz für Interpretation diese gelassen hätten. So habe Microsoft zwar gesagt, dass der Xbox 360 Marketplace nicht im Mai schliesst, darüber hinaus aber keine Aussage gemacht. Auch Amazon liess sich nicht zu einer Zusicherung hinreissen, dass der Mindestbestellwert dauerhaft bei 29 Euro bleibt, und im Falle von Netflix ist schon länger bekannt, dass man weltweit das Thema Account-Sharing angehen will.
Ein weiteres Versehen betraf vor wenigen Tagen Amazon, als es ebenfalls auf deutschen Hilfe-Seiten plötzlich hiess, der Mindestbestellwert für die versandkostenfreie Zustellung (ohne Prime-Abo) werde von 29 auf 39 Euro angehoben. Offenbar hat es sich bei der Information aber um einen Fehler gehandelt, dies zumindest beteuerte Amazon. Derweil wurde auch bei Microsoft offenbar fälschlicherweise eine Information auf einer Support-Seite publiziert, wonach der Xbox 360 Marketplace im Mai 2023 geschlossen wird. Das stimme so nicht, erklärte Microsoft kurz darauf – die Ankündigung sei ein Versehen gewesen.
Das Nachrichtenmagazine "Spiegel" wirft nun aber die Frage in den Raum, ob es sich bei der Häufung dieser Versehen bei Big Tech in jüngerer Vergangenheit auch wirklich um solche handelt. Auffällig sei, wir kurz die jeweiligen Dementi gewesen seien und wie viel Platz für Interpretation diese gelassen hätten. So habe Microsoft zwar gesagt, dass der Xbox 360 Marketplace nicht im Mai schliesst, darüber hinaus aber keine Aussage gemacht. Auch Amazon liess sich nicht zu einer Zusicherung hinreissen, dass der Mindestbestellwert dauerhaft bei 29 Euro bleibt, und im Falle von Netflix ist schon länger bekannt, dass man weltweit das Thema Account-Sharing angehen will.
Und so vermutet der "Spiegel", dass die Tech-Giganten die eher unangenehmen Informationen allenfalls durchaus bewusst in den Ring geworfen haben, etwa um die Erstreaktion der Nutzer zu testen, oder um die Kunden auf die anstehenden Neuerungen zu konditionieren. Als Beispiel wird Twitter herangezogen, wo Elon Musk kurz vor der Übernahme die Idee in den Raum geworfen hatte, 20 Dollar für verifizierte Accounts zu verlangen. Die 8 Dollar, die nun tatsächlich verlangt werden, wirken dagegen bereits wie ein Schnäppchen.
Ob auch die Panne, die Swisscom in dieser Nacht widerfahren ist, in das beschriebene Schema passt, sei dahingestellt. Auf jeden Fall wurden auf den Websites von Swisscom versehentlich die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht – eine Woche vor der geplanten Veröffentlichung. Aus den Zahlen kann entnommen werden, dass der Umsatz 2022 mit 11,11 Milliarden Franken leicht unter dem Vorjahr (11,18 Mia.) liegt, genauso wie das EBITDA mit 4,406 Milliarden unter den 4,48 Milliarden des Vorjahres liegt. In einer Medienmitteilung wird die versehentliche Veröffentlichung bedauert, man habe eine Untersuchung eingeleitet, so Swisscom. (mw)
Ob auch die Panne, die Swisscom in dieser Nacht widerfahren ist, in das beschriebene Schema passt, sei dahingestellt. Auf jeden Fall wurden auf den Websites von Swisscom versehentlich die Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 veröffentlicht – eine Woche vor der geplanten Veröffentlichung. Aus den Zahlen kann entnommen werden, dass der Umsatz 2022 mit 11,11 Milliarden Franken leicht unter dem Vorjahr (11,18 Mia.) liegt, genauso wie das EBITDA mit 4,406 Milliarden unter den 4,48 Milliarden des Vorjahres liegt. In einer Medienmitteilung wird die versehentliche Veröffentlichung bedauert, man habe eine Untersuchung eingeleitet, so Swisscom. (mw)