Laut der
Swiss Digital Government Study 2021 von Deloitte äussert mit 84 Prozent eine grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung den Wunsch, elektronisch abzustimmen. Getrieben wird diese Entwicklung wie auch die gesamtheitliche Digitalisierung durch die Covid-Pandemie. Demnach stehen 38 Prozent der Bevölkerung staatlichen digitalen Dienstleistungen seit Ausbruch der Pandemie allgemein offener gegenüber.
Die Bereitschaft, digitale Dienstleistungen des Staates zu nutzen, ist gemäss der Studie vor allem auf die Faktoren Einfachheit (68%), Selfservice (68%), Zeitersparnis (72%), örtliche (72%) und zeitliche Flexibilität (75%) zurückzuführen. Es erstaunt deshalb wenig, dass sich eine Mehrheit der Befragten zudem neue digitale Dienstleistungen wünschen – beispielsweise die Online-Bestellung eines Passes beziehungsweise einer ID anstelle des physischen Besuchs des Passbüros.
Staatliche statt private Umsetzung
Gleichzeitig wächst aber auch die Besorgnis in der Bevölkerung. 21 Prozent der Befragten gaben an, den digitalen Dienstleistungen des Staates weniger zu vertrauen als noch vor der Pandemie. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es erst 7 Prozent. Grund zur Sorge geben den Befragten die möglichen Risiken in den Bereichen Cybersicherheit und Datenschutz, wie Rolf Brügger, Director für Government & Public Services bei Deloitte Schweiz, erklärt.
Dieser Tendenz entspricht anscheinend auch der Wunsch der Bevölkerung, die entsprechenden digitale Dienstleistungen von einer staatlichen Stelle und nicht durch private Unternehmen abwickeln zu lassen. "Unsere Umfrage zeigt eine noch viel stärkere Skepsis als bei der Volksabstimmung zur E-ID vom letzten Frühling, wo sich bereits eine klare Mehrheit der Bevölkerung dagegen aussprach, E-Government-Dienste durch private Unternehmen anzubieten", so Brügger. "Bund, Kantone und Gemeinden sind jetzt gefordert, effiziente und sichere digitale Dienstleistungen zu entwickeln, die schweizweit einheitlichen Standards entsprechen und für die gesamte Bevölkerung einfach zugänglich sind."
(af)