Deutsches Kartellamt geht gegen Apple vor
Quelle: Apple

Deutsches Kartellamt geht gegen Apple vor

Das deutsche Kartellamt nimmt Apples marktübergreifende Bedeutung für den Wettbewerb unter die Lupe. Besonders der App Store werde genau überprüft, da Apple damit grossen Einfluss auf die Geschäftsfähigkeit Dritter nehmen könne.
22. Juni 2021

     

Das deutsche Wettbewerbsrecht ermöglicht dem Bundeskartellamt seit 2021 eine schärfere Kontrolle von Technologiekonzernen, was die Behörde nun auch nutzt: Neben Amazon, Google und Facebook nimmt sie nun auch Apple genauer unter die Lupe, so "Süddeutsche Zeitung".

Die Kartellbehörde prüfe, ob der Elektronikkonzern eine "marktübergreifende Bedeutung" für den Wettbewerb hat, heisst es in einer Mitteilung. Ein Schwerpunkt der Ermittlungen werde auf dem App Store liegen, erklärt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts.


Die Plattform, über die Unternehmen und Entwickler Software an die Nutzer von iPhone, iPad und Apple Watch vertreiben können, befähige den Elektronikhersteller, "vielfach Einfluss auf die Geschäftstätigkeit Dritter zu nehmen".

Apple ging auf die Vorwürfe nicht direkt ein. Der Konzern verwies lieber auf die wirtschaftliche Bedeutung des App Store, der mehr als 250'000 Arbeitsplätze in Deutschland unterstütze, und betonte, dass man die Plattform zu einem "sicheren und vertrauenswürdigen Ort für Kunden" machen wolle. "Wir freuen uns darauf, unseren Ansatz mit dem Bundeskartellamt zu diskutieren und einen offenen Dialog über alle Bedenken zu führen."

Damit führt das Kartellamt nun Verfahren gegen alle vier grossen Digitalkonzerne aus den USA. Neben Apple sind das Google, Facebook und Amazon. In allen Fällen besteht der Verdacht, dass der Wettbewerb auf den jeweiligen Märkten durch eine marktbeherrschende Stellung beeinträchtigt ist. (swe)


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