EMC, Nokia und SAP kaufen ein


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/18

     

Hat bisher vor allem Oracle jedes Unternehmen gekauft, das nicht bei drei auf den Bäumen war, greift das Einkaufsfieber nun offenbar um sich – sogar bei der direkten Konkurrenz. So hat SAP, nachdem man jahrelang Oracles Kaufrausch zugesehen hat, kurzerhand die grösste Übernahme der Firmengeschichte anberaumt. Gekauft werden soll für 4,8 Milliarden Euro die französische Business Objects. Das Unternehmen beliefert mit über 6000 Angestellten 43’000 Kunden und hat im letzten Jahr einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Übernahme, die noch von den Aktionären gutgeheissen werden muss, soll SAP dabei helfen, den eigenen Marktanteil wie 2005 geplant bis 2010 zu verdoppeln.




Ebenfalls die grösste Übernahme der Firmengeschichte plant Nokia. Der finnische Mobiltelefonspezialist will sich mit 5,7 Milliarden Euro den Navigationsspezialisten Navteq einverleiben und damit im Bereich der ortsbezogenen Dienste und bei den mobilen Inhalten wachsen, während Navteq ihr bestehendes Geschäft, unter anderem die Belieferung von Automobilherstellern mit Kartenmaterial und Navigationsgeräten, weiterverfolgen soll. Nokia sieht im Bereich der mobilen Inhalte grosses Wachstumspotential, weshalb das Unternehmen bereits eine Reihe kleinerer Unternehmen gekauft hat, die auf die Produktion von Spielen, Applikationen und anderen Inhalten für Mobiltelefone spezialisiert sind und dem Marktführer aus Finnland Perspektiven ausserhalb des relativ ausgereizten Markts für Mobiltelefone bieten sollen.






Geradezu mickrig wirkt im Vergleich der Milliarden-Übernahmen die Transaktion von EMC. Der Speicherspezialist hat für knapp 80 Millionen Dollar Berkeley Data Systems zusammen mit ihrem Online-Backup-Service Mozy übernommen. Das Unternehmen bietet Privaten wie auch KMUs das Backup und die Wiederherstellung von Desktops, Notebooks und Servern an. Zu den Kunden gehört unter anderem General Electric.




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