Geschacher um Yahoo


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/10

     

Auch wenn Microsoft ihr Angebot für Yahoo vorerst zurückgezogen hat, geht das Geschacher um Yahoo munter weiter. Finanzinves­tor Carl Icahn, der bereits BEA in die Arme von Oracle getrieben und Motorola zur Spaltung gezwungen hat, will Yahoo wieder an den Verhandlungstisch mit Microsoft zwingen. Um dies zu erreichen, möchte er mit Unterstützung weiterer Investoren an der Generalversammlung Anfang Juli den gesamten Verwaltungsrat durch eigene Kandidaten ersetzen. Damit könnte er Yahoo-Chef und -Gründer Jerry Yang seinen Willen aufzwingen und ihn notfalls sogar absetzen. Yahoo lehnt Icahns Vorgehen entschieden ab.



Microsoft hält sich derweil alle Optionen offen, auch eine Unterstützung von Icahn. Microsoft-CEO Steve Ballmer erklärte am Rande einer Veranstaltung aber, dass eine Komplettübernahme nicht im Fokus stehe. Stattdessen laufen Gespräche über einen Teilkauf. Gemäss Informationen der Nachrichtenagentur «Reuters» möchte Microsoft Yahoos Suchgeschäft samt Werbeabteilung und eine Minderheitsbeteiligung an Yahoo erwerben. Als Ergänzung könnte sich eine Übernahme des Social Networks Facebook anbieten, über die bereits länger spekuliert wird. Allerdings gehen Beobachter davon aus, dass eine Teilübernahme die Aktionäre um Icahn kaum besänftigen dürfte, da bereits zu viel Geld im Spiel sei.
Google beobachtet das Treiben derweil genau: Kurz nach Bekanntwerden der neusten Entwicklungen haben die Google-Grössen ein Notfall-Meeting abgehalten, um mögliche Konsequenzen zu beraten. Sie versuchen ja seit Monaten, eine Annäherung von Microsoft und Yahoo zu verhindern.




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