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Bund lanciert offenen Open-Source-Katalog mit Eigenentwicklungen
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Bund lanciert offenen Open-Source-Katalog mit Eigenentwicklungen

Der Bund startet mit einem offenen Katalog der Eigenentwicklungen unter Open-Source-Lizenzen. Damit soll Transparenz und die Wiederverwertung gefördert werden.
3. Dezember 2025

     

Der Bund hat einen neuen zentralen Katalog für Open-Source-Software lanciert. Die Plattform listet sämtliche seit dem 1. Januar 2024 von den Bundesbehörden entwickelte und als Open Source veröffentlichte Software auf. Abrufbar ist der Katalog unter der URL opensource.admin.ch. Die Übersicht, die der offene Katalog bietet, soll den Mehrwert und die Wiederverwertbarkeit der mit Steuergeldern entwickelten Open-Source-Software gewährleisten.


Laut dem Bundesgesetzes über den Einsatz elektronischer Mittel zur Erfüllung von Behördenaufgaben (EMBAG) müssen Bundesbehörden den Quellcode zu neu entwickelten Anwendungen freigeben. Damit sollen Transparenz, Effizient und die Wiederverwertung der Eigenentwicklungen von Bundesbehörden sichergestellt werden. "Ganz im Sinne des Prinzips 'Public Money, Public Code'", wie es vonseiten der Landesregierung heisst.
Der Katalog wurde Anfang Oktober aufgeschaltet. Gemeinsam mit der Open-Source-Community und der Wirtschaft soll der Katalog nun weiterentwickelt und gepflegt werden. Verschiedene Verwaltungsstellen arbeiten derzeit daran, weiteren Quellcode zu veröffentlichen, wie die Bundeskanzlei auf Anfrage angibt. Inhaltlich bieten die Einträge im Katalog jeweils die wichtigsten Infos (Name, Kurzbeschreibung, Urheber-Organisation) sowie eine kurze Dokumentation. Weiter sind Links zum jeweiligen Gitub-Repo und die Lizenz, unter der die Software veröffentlicht wird, verfügbar.


Im gleichen Zug dokumentiert die Bundeskanzlei auch das jüngste Beiratstreffen Digitale Schweiz, im Rahmen dessen der Katalog vorgestellt wurde. In diesem tauschen sich jeweils Mitglieder des Bundesrates und der Bundeskanzler mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Behörden und Zivilgesellschaft zu vom Bundesrat definierten Themen der digitalen Transformation aus. Das Beiratstreffen am 1. Dezember drehte sich um Open-Source-Software. Aus diesem ging hervor, dass Open Source weiter und künftig noch stärker gefördert werden soll – nicht zuletzt, weil mit den Bemühungen rund um quelloffene Software die digitale Souveränität des Landes aktiv gefördert werden kann. (win)


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