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Cybersicherheit verliert bei Schweizer KMU an Bedeutung
Quelle: cyberstudie.ch

Cybersicherheit verliert bei Schweizer KMU an Bedeutung

Unverändert hohen Risiken durch Cyberangriffe und sinkendem Vertrauen in den eigenen Schutz zum Trotz verliert Cybersicherheit in Schweizer KMU gemäss einer aktuellen Studie an Stellenwert.
29. Oktober 2025

     

Trotz der unverändert hohen Bedrohung durch Cyberkriminalität nimmt die Priorisierung der Cybersicherheits-Thematik in Schweizer KMU weiter ab. Das zeigt die aktuelle Studie KMU Cybersicherheit 2025, die unter anderem von der Allianz Digitale Sicherheit Schweiz ADSS, Digitalswitzerland und der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW durchgeführt wurde.

Laut der Studie waren 4 Prozent der Unternehmen – also jedes 25. – in den vergangenen drei jahren von einem Cyberangriff betroffen. 5 Prozent wurden erpresst, 4 Prozent haben durch betrügerische E-Mails Geld verloren. Insgesamt würden 88 Prozent der KMU Cyberkriminalität als ernstzunehmendes Problem sehen. Doch nur ein Viertel der Entscheidungsträger spürt Druck aus dem beruflichen Umfeld, in IT-Sicherheit zu investieren. "Die Dringlichkeit kommt bei vielen nicht an", heisst es dazu von den Studienverfassern.


Nur noch 42 Prozent der befragten Unternehmen halten ihren Schutz im Falle eines Cyberangriffs für ausreichend – im Vorjahr waren es noch 55 Prozent. Gleichzeitig fühlt sich fast jedes fünfte KMU schlecht geschützt. Dennoch verliert das Thema an Bedeutung: Bei 28 Prozent der KMU hat Cybersicherheit keine Priorität mehr, ein deutlicher Anstieg gegenüber 18 Prozent im Jahr 2024.
Technische Schutzmassnahmen wie Firewalls oder Software-Updates sind bei über zwei Dritteln der Unternehmen im Einsatz. Organisatorische Vorkehrungen wie Sicherheitskonzepte, Schulungen oder Notfallpläne bleiben hingegen eher rar. Nur 30 Prozent der KMU verfügen über entsprechende Massnahmen, regelmässige IT-Sicherheitsaudits werden von jedem fünften Unternehmen durchgeführt.

Auch IT-Dienstleister beurteilen die Lage kritisch: Nur 39 Prozent halten ihre KMU-Kunden für gut geschützt, 14 Prozent sehen deutliche Mängel. Gleichzeitig erwarten 84 Prozent der IT-Dienstleister eine steigende Nachfrage nach Sicherheitslösungen. Die Investitionsbereitschaft der KMU allerdings sinkt – nur 40 Prozent planen in den nächsten Jahren zusätzliche Massnahmen. 2024 waren es noch 48 Prozent.


Andreas W. Kaelin, Mitgründer und Geschäftsführer der Allianz Digitale Sicherheit Schweiz ADSS, erklärt angesichts der jüngsten Ergebnisse: "Die Studienpartner appellieren an KMU, Cybersicherheit als strategisches Thema zu behandeln. Es braucht mehr Sensibilisierung, gezielte Investitionen und die Einbindung von zertifizierten IT-Dienstleistern. Die Allianz Digitale Sicherheit Schweiz ADSS empfiehlt insbesondere den Einsatz von CyberSeal-zertifizierten Partnern."

Weitere Informationen zur Studie sind unter cyberstudie.ch verfügbar. (mw)


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