Signal-Chefin Meredith Whittaker übt scharfe Kritik an Plänen der EU, in Messenger Hintertüren einzubauen, um die Suche nach kriminellen Inhalten zu ermöglichen. Sollte dieser Mechanismus tatsächlich kommen, könnte sich
Signal komplett aus dem europäischen Markt zurückziehen. "Wenn wir vor die Wahl gestellt würden, entweder die Integrität unserer Verschlüsselung und unsere Datenschutzgarantien zu untergraben oder Europa zu verlassen, würden wir leider die Entscheidung treffen, den Markt zu verlassen", sagte Meredith Whittaker der Deutschen Presse-Agentur (
via "Golem").
Das Thema steht seit einigen Jahren in der EU im Raum. Dafür müssten die Anbieter allerdings die Kontrolle der jeweiligen Inhalte noch vor der Verschlüsselung ermöglichen. Eine Forderung, der Whittaker eine klare Absage erteilte. "Es ist bedauerlich, dass Politiker weiterhin einer Art magischem Denken verfallen, das davon ausgeht, dass man eine Hintertür schaffen kann, auf die nur die Guten Zugriff haben."
Eigentlich hatte sich das Europaparlament bereits gegen die Chatkontrolle in der EU ausgesprochen. Unter den Mitgliedsstaaten sieht es jedoch anders aus. Noch ist der Vorstoss also längst nicht vom Tisch. Im Fall entsprechender Regeln wolle Signal laut Whittaker Wege suchen, um diese zu umgehen. "Aber letztendlich würden wir den Markt verlassen, bevor wir gefährliche Gesetze wie diese einhalten müssten."
(sta)