Eine neue Studie des Verbandes ICT-Berufsbildung Schweiz zeigt auf, dass der Fachkräftebedarf im IT-Bereich in Zukunft weiter zunimmt: Bis 2033 muss die Schweiz demnach 54'400 zusätzliche ICT-Fachkräfte ausbilden, um Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern. Soll der Bedarf mit inländischen Fachkräften gedeckt werden, braucht es laut dem Verband aber zusätzliche Lehrstellen.
Die aktuellen Zahlen zeigen grundsätzlich, dass das Berufsfeld ICT weiterhin überdurchschnittlich schnell wächst: 266’000 Personen übten 2024 eine ICT-Tätigkeit aus. Dies sind 68 Prozent mehr als im Jahr 2010 und knapp 3 Prozent mehr als 2022. Und das Wirtschaftswachstum und die fortschreitende digitale Transformation führen laut ICT-Berufsbildung Schweiz in den kommenden Jahren zu einem Brutto-Bedarf von insgesamt 128'600 zusätzlichen ICT-Fachkräften. Davon können voraussichtlich rund 44'400 Personen über das Bildungssystem und 29'800 durch Zuwanderung gedeckt werden. Dennoch bleibe eine erhebliche Lücke von 54'400 ICT-Fachkräften, die zusätzlich ausgebildet werden müssen, so die Schlussfolgerung. "Ausbildung braucht Zeit – wir müssen bereits heute handeln, um diese Lücke zu vermeiden", betont Marc Marthaler, Geschäftsführer von
ICT-Berufsbildung Schweiz.
Die Zahl der ICT-Lernenden ist 2023 schweizweit zwar auf 11’453 gestiegen – ein deutliches Plus gegenüber 2022 (10'414). Heute liegt die Lehrstellenquote damit bei 5.9 Prozent (2022: 5.6 Prozent). Langfristig müsse dieser Wert jedoch auf 8.8 Prozent wachsen, damit die Schweiz ihren künftigen Bedarf an ICT-Fachkräften mit eigenem Nachwuchs decken kann, mahnt der Verband. "Wir empfehlen Betrieben aller Branchen, spätestens ab neun ICT-Beschäftigten mindestens eine Lehrstelle zu schaffen. Aber auch kleinere Betriebe können ausbilden und einen wertvollen Beitrag leisten", betont Marthaler.
"Dass ICT-Fachkräfte in nahezu allen Branchen unverzichtbar sind, unterstreicht ihre immense wirtschaftliche Bedeutung", sagt Andreas W. Kaelin, Präsident von ICT-Berufsbildung Schweiz. "Nur mit einer leistungsfähigen Berufsbildung gelingt es der Schweiz, den eigenen Nachwuchs zu sichern, die digitale Transformation aktiv zu gestalten und ihre Innovationskraft langfristig zu erhalten."
(sta)