Die EU-Kommission steht offenbar kurz davor, Microsofts Zusagen zur Entbündelung von Teams aus den beliebten Office-Paketen zu akzeptieren – ein Schritt, der eine mögliche Strafe abwenden würde. Laut "Bloomberg" (
Paywall) stützen sich die Brüsseler Pläne auf positive Rückmeldungen aus einem Markttest, in dem Wettbewerber und Kunden keine gravierenden Einwände erhoben.
Microsoft und die Kommission wollten den Vorgang auf Anfrage nicht kommentieren, der Beschluss befinde sich noch im Entwurfsstadium und der Zeitplan könne sich ändern.
Kern der geplanten Einigung ist, dass Microsoft Teams separat anbietet, für Office-Pakete ohne Teams weniger verlangt und die Zusammenarbeit mit konkurrierenden Diensten, die Microsoft-Funktionen nutzen, verbessert. Die Untersuchung geht auf eine Beschwerde der Messaging-Plattform Slack aus dem Jahr 2019 zurück; Slack wurde 2021 von Salesforce übernommen. Die EU hatte Microsoft bereits zuvor vorgeworfen, Teams durch Bündelung einen unlauteren Vorteil verschafft zu haben (Swiss IT Magazine
berichtete).
Politisch fällt der mögliche Deal in eine Phase gespannter US-EU-Beziehungen. "Bloomberg" verweist darauf, dass Brüssel zuletzt auch in anderen Verfahren auf Verpflichtungszusagen setzt, etwa bei Apple (öffnete die Wallet-Technologie) und Amazon (Überarbeitung der "Buy Box" und Verzicht auf die Nutzung nicht-öffentlicher Daten). Die nun anstehende Teams-Entscheidung würde sich in diese Linie einfügen.
(dow)