Wikipedia hat Anfang des Monats ein experimentelles Feature lanciert, Artikel auf der Enzyklopädie mit Hilfe von KI zusammenzufassen. Der Versuch war aber von kurzer Dauer, denn mittlerweile ist das automatisierte Zusammenfassen nicht mehr möglich. Der Stopp passierte aber nicht aus eigenem Antrieb, sondern aufgrund massiver Kritik aus der Community, insbesondere den Editoren, wie es in einem Bericht von "404Media"
heisst. Diese hielten sich mit Kritik nicht zurück. KI-Zusammenfassungen würden "den Lesern und dem Ruf als seriöse und vertrauenswürdige Quelle unmittelbaren und irreversiblen Schaden zufügen", schreibt etwa ein Editor. Ein anderer meint, nur weil Google mit KI-generierten Zusammenfassungen ums Eck käme, heisst das nicht, dass
Wikipedia dies nachahmen müsse.
Seitens Wikipedia heisst es, man wollte mit den Zusammenfassungen insbesondere komplexe Artikel auch jenen Leuten näher bringen, die Mühe haben, lange und komplizierte Artikel zu lesen. Die Enzyklopädie nimmt die Kritik der Editoren an und sagt, man hätte im Vorfeld besser mit der Community zusammenarbeiten müssen, um etwaige Vorbehalte abzubauen. Das Thema der KI-generierten Zusammenfassungen ist folglich noch nicht ganz vom Tisch, doch nächstes Mal offenbar auf einer breiteren Diskussionsbasis. "KI in das Wikipedia-Leseerlebnis zu integrieren ist mit wichtigen Entscheidungen verbunden und wir möchten dies entsprechend behandeln. Wir beabsichtigen keine Pläne, Zusammenfassungsfunktionen ohne Beteiligung der Editoren zu integrieren", heisst es seitens eines Sprechers der Wikimedia Foundation.
(dok)