Zürich zankt sich um digitale Werbeflächen

Zürich zankt sich um digitale Werbeflächen

Das linke Lager in Zürich möchte digitale Werbescreens aus ökologischen Gründen eindämmen. Bürgerliche und FDP reagieren entrüstet.
9. September 2022

     

SP, Grüne und AL haben ein Postulat an den Zürcher Gemeinderat übermittelt, welches knapp mit 62 zu 57 Stimmen an die Stadtregierung überwiesen worden ist. Dies berichtet der "Tages Anzeiger". Das Anliegen der linksgrünen Parteien ist der Ausbaustopp von Werbeflächen im öffentlichen Raum. Insbesondere digitale Werbescreens seien aus ökologischen Gründen und den steigenden Strompreisen problematisch. Sie stehen gemäss den Postulanten dem Klimaziel netto null bis 2040 diametral entgegen.

Die politische Mitte sowie die Bürgerlichen reagierten heftig auf das Postulat. Die Vorwürfe reichen von "antiurban" über "antikapitalistisch" bis hin zu "konsumkritisch". Das Gegenlager kontert, dass Werbung für Wirtschaft und Politik ein wichtiges Instrument sei. Ausserdem drohe das Geschäft ansonsten ins Internet abzuwandern, wo die amerikanischen Tech-Giganten die Gewinne einstreichen würden.


Darüber hinaus finanzieren sich die Stadt sowie die VBZ unter anderem mit den Werbeeinnahmen. Diese fallen jedoch entgegen den Behauptungen der Gegner nicht weg, da die Postulanten lediglich einen Ausbaustopp und keinen Rückbau fordern. Ausserdem, so Dominik Waser (Grüne), sollte die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen, wenn sie die Bürger zum Stromsparen aufrufe. (dok)


Weitere Artikel zum Thema

Netflix soll bei Konten von Kindern auf Werbung verzichten

22. August 2022 - Auch in dem von Netflix in Aussicht gestellten werbefinanzierten Abo-Modell soll es Ausnahmen geben, wenn es um die Ausstrahlung der Werbung geht. So sollen Eigenproduktionen, neue Filme sowie die Konten von Kindern davon ausgenommen sein. Dafür könnte die Download-Funktion für den Offline-Konsum gesperrt werden.

Apple will mehr Apps mit Werbung ausstatten

15. August 2022 - Wer Apples Navigations-App Maps nutzt, könnte schon bald gesponserte Beiträge eingeblendet bekommen. Denn Apple möchte anscheinend seine Einnahmen aus dem Werbegeschäft deutlich stärken und muss Werbenden zu diesem Zweck neue Möglichkeiten eröffnen.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Aus welcher Stadt stammten die Bremer Stadtmusikanten?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER