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Kleine Softwarefirma erhebt Patentansprüche auf XML

Internet-Gremien und Patentanwälte geben den Patentansprüchen des US-Softwareentwicklers Scientigo auf XML nur geringe Chancen.
25. Oktober 2005

     

Ein kleiner US-Softwareentwickler namens Scientigo hat zwei Patente inne, die sich mit dem Transfer von Daten "in neutraler Form" befassen. Scientigo-CEO Doyal Briant wittert nun Verdienstmöglichkeiten: Man will die Patente zu Geld machen, hat dazu eine aufs Lizenz-Inkasso spezialisierte Firma konsultiert und bei 47 XML-Herstellern und Anwendern, darunter Microsoft, Oracle und Amazon, wegen allfälliger Tantiemen angeklopft.

Scientigo ist zuversichtlich, aus den beiden Patenten Profit schlagen zu können: "Wir haben ziemlich konkrete Indizien, dass die Patente einen Wert haben", meint Briant. Der US-Patentanwalt Bruce Sunstein dagegen ist gemäss news.com skeptisch. Scientigo werde es schwer haben, aufgrund der 1997 eingereichten Patente Ansprüche bezüglich XML durchzusetzen: XML basiere auf dem seit den achtziger Jahren bekannten SGML-Standard, der seinerseits auf Konzepte aus den 60er-Jahren zurückgreift.


Auch das World Wide Web Consortium - XML tritt seit 1996 als W3C-Standard in Erscheinung - hegt Zweifel an der Bedeutung der Scientigo-Patente. Laut W3C-Sprecherin Janet Daly kommt es oft vor, dass Firmen oder sogar Einzelpersonen bei Finanzmangel Patentansprüche auf XML geltend machen. (ubi)


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