Microsoft hilft Firefox-Entwicklern
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/15
Microsoft hat die Entwickler der Mozilla Foundation, die am freien Webbrowser Firefox und dem
E-Mail-Client Thunderbird arbeiten, als erstes Open-Source-Projekt nach Redmond ins Windows Vista Readiness ISV Lab eingeladen. Microsoft möchte die Entwickler dabei unterstützen, Firefox und Thunderbird fit für Windows Vista zu machen. Die Mozilla-Entwickler erhoffen sich insbesondere Einblicke in die neuen Sicherheitsfunktionen und wie sie von Firefox und Thunderbird genutzt werden können. Ein Teil soll allerdings bereits integriert worden sein, so dass der durch Vista versprochene Schutz vor Internetattacken bereits in den aktuellen Mozilla-Produkten greifen soll. Weitere Hilfe erhofft sich das Mozilla-Team bei der Einbindung von Kalender- und Adressbuch-Daten sowie beim Zugriff auf die internen RSS-Funktionen von Windows Vista.
Währenddessen hat Microsoft einen ersten Release Candidate des Internet Explorer 7 zum Download bereitgestellt. Er bringt kaum neue Funktionen, dafür umso mehr Fehlerkorrekturen mit. Verbessert worden sein sollen die CSS-Kompatibilität sowie die Benutzeroberfläche und die Installation. Eine parallele Installation zum Internet Explorer 6 ist aber weiterhin nicht möglich, genausowenig wie die Verwendung mit Windows Vista.
Schon in naher Zukunft wird Microsoft eine Office-Version für Linux veröffentlichen. Dies behauptet Stuart Cohen, Chef der Open Source Development Labs (OSDL), in US-amerikanischen Medien. Er begründet seine These mit der Beliebtheit von OpenOffice.org und dem wachsenden Linux-Marktanteil in Unternehmen. Ein weiteres Indiz sieht er darin, dass bereits Oracle mit der kostenlosen Database 10g Express Edition auf die Open-Source-«Bedrohung» reagiert hat. Ein Open-Source-Office erwartet aber auch Cohen nicht.