And The Winners Are: Dell, Apple and Compaq

Drei Markenhersteller wurden von der InfoWeek-Leserschaft mit dem Computer Award 2002 in den Kategorien Desktops, Notebooks und Server ausgezeichnet – mit teils knappem Abstand zu den hinteren Rängen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2002/24

     

Sie haben gewählt, sehr verehrte Leserinnen und Leser: Gegen tausend Teilnehmer unserer Computer-Award-Umfrage haben anhand von vier Kriterien die Hersteller ihrer Desktop-PCs, Notebooks und Server benotet.



Ein Grossteil der Umfrageteilnehmer hat, wie letztes Jahr, gleich zu mehreren Marken sein kritisches Urteil abgegeben - das ergibt, zusammen mit der harmonischen Zusammensetzung der Abstimmenden aus Firmenanwendern, Privatusern und Systemverantwortlichen, ein umfassendes Gesamtbild mit mehreren tausend Voten. Vielen Dank für die rege Teilnahme! Die Früchte Ihrer Anstrengungen präsentiert Ihnen InfoWeek in den folgenden Ausführungen.


Die Abstimmungsmodalitäten beim Computer Award 2002

Die Teilnahme an der Computer-Award-Umfrage war einfach: Jeder Teilnehmer konnte in den Kategorien Desktop-PCs, Notebooks und Server bei einer oder mehreren der angegebenen Marken die Qualität der Hardware, das Niveau von Service und Support, das Preis/Leistungsverhältnis und die Innovationskraft des Herstellers mit "Schulnoten" zwischen 1 und 6 beurteilen. Dabei war jeweils anzugeben, ob die entsprechende Marke im Unternehmens- oder Privatgebrauch steht; Mitarbeiter von Firmen konnten sich überdies als Systemverantwortliche ausweisen.



Künstliches Hochschaukeln oder Schlechtmachen einzelner Marken durch mehrfaches Ausfüllen der Umfrage war nicht möglich: Jeder Teilnehmer musste zwingend den Fragebogen mit Namen, Firmenzugehörigkeit und Adresse ergänzen. Die Adressangaben wurden übrigens ausschliesslich zu diesem Kontrollzweck sowie für die Verlosung verwendet; die Teilnehmer laufen damit nicht Gefahr, mit Werbung überhäuft zu werden.





Desktops: Dell verteidigt Spitzenplatz

Im Desktop-Segment findet sich an der Spitze die gleiche Marke wie im Vorjahr: Dell, diesmal mit etwas grösserem Abstand zur zweitplazierten Apple und vor allem zu Hewlett-Packard auf dem dritten Rang. Danach folgen in der Gesamtwertung Maxdata (praktisch gleichauf) und Compaq (in gewissem Abstand).



Betrachtet man die einzelnen Kriterien, punktet der Direktverkäufer vor allem mit seinem schon fast sprichwörtlich guten Preis/Leistungsverhältnis: Hier steht Dell deutlich an der Spitze, gefolgt von Maxdata - beide Hersteller erhielten Noten über 5; alle anderen wurden schwächer benotet. Besonders erstaunlich: Discounter wie Interdiscount und Computer Trend, die im gesamten ohnehin nicht auf den ersten fünf Listenplätzen zu finden sind, erhielten selbst im Preis die schlechtesten Bewertungen.




Das gemäss InfoWeek-Umfrage mittelmässige Preis/Leistungsverhältnis brachte auch Compaq zu Fall: Mit mehr als einem Punkt Minus gegenüber dem Leader Dell hat sich das Ergebnis, in den übrigen drei Kriterien durchaus ansehnlich, für die nun mit HP vereinigten Texaner merklich bis zum fünften Gesamtrang getrübt.



Interessant: Notebook-Umfragesieger Apple erhielt auch in der Desktop-Kategorie bei Hardwarequalität und Innovation die beste Note; dafür beurteilten die Leser das Desktop-Preisniveau der Jobs-Company eher schlecht. Offensichtlich ist das Desktop-Segment preissensitiver als der Notebook-Markt, wo Apple ja auch nicht gerade die billigsten Geräte anbietet.



Beim Service bietet sich ein weitgehend ausgeglichenes Bild. Am besten schneiden HP und Compaq ab. Danach folgen IBM (durch die übrigen Kriterien nicht unter den ersten fünf), Dell, Maxdata und Apple; die Unterschiede in der Beurteilung sind marginal.



Dennoch fällt auf, dass Dell punkto Service und Support nur an dritter Stelle genannt wird. Der Schweizer CEO dazu: "Wir glauben, dass es sich eher um ein zufälliges Ergebnis handelt - aber wir nehmen jede Kritik ernst. Eine Grundlage dafür bildet unser eigenes Customer-Experience-Metrics-Programm, das mit täglichen Auswertungen misst, wie wir die Erwartungen der Kunden seitens Lieferzeit, Service-Fällen und Qualität des Vor-Ort-Einsatzes erfüllen."



Gliedert man die Umfrageteilnehmer in Firmen- und Privatanwender, fällt sofort eines auf: Im privaten Gebrauch beurteilen die User ihre Geräte durchwegs besser als im Firmeneinsatz. So erhielten Dell-Desktops beispielsweise von den Privaten eine Hardware-Note von 5,35; Unternehmensanwender erteilten bloss 4,97. Ähnlich sieht es bei Service (4,71 versus 4,24), Preis (5,33 gegenüber 5,07) und Innovation (4,95 und 4,59) aus; die übrigen Marken und auch die Kategorie Notebooks zeigen ähnliche Verhältnisse.



Der Vergleich zeigt einen weiteren interessanten Aspekt: Während bei Dell das Verhältnis zwischen Firmen- und Privatanwendern praktisch ausgeglichen ist (179 beziehungsweise 178 Nennungen), beträgt der Anteil der Privatuser bei den Zweit- und Drittplazierten HP und Compaq jeweils weniger als ein Drittel.



Diese Relationen widerspiegeln sich auch in der Anzahl der Umfrage-Teilnehmer, die sich als "Systemverantwortliche" bezeichnet haben: Ihr Anteil beträgt bei Dell knapp 14 Prozent; bei Compaq und HP sind es rund 25 Prozent. Zum Vergleich: Apple-Desktop-Rechner wurden zu 11 Prozent durch Systemverantwortliche benotet.




Notebooks: Apple siegt mit fliegenden Fahnen

Der etwas andere Hersteller aus Cupertino hat es auch dieses Jahr wieder geschafft: Mit deutlichem Vorsprung in allen Kriterien ausser beim Preis (dort führt Dell mit 0,2 Punkten Vorteil) geht Apple mit den PowerBooks und iBooks siegreich ins Ziel. Im gesamten liegt die Marke mit 5,26 klar vor Dell mit 4,90 Punkten; zwischen den weiteren Rängen wird die Differenz geringer. Auffallend: Sony und Toshiba, für ihre mobilen Computer regelmässig mit guten Testresultaten verwöhnt, liegen mit 4,51 und 4,60 bloss im Mittelfeld. Im Gegensatz zu den Desktops, wo gegen den zehnten Platz hin Noten unter 4 vorkommen, erhielten im Notebook-Bereich aber auch die neunt- und zehntplazierten Acer und Jet wenigstens noch ein "Genügend".



Das blendende Ergebnis des Siegers mag zum Teil an der bekannten, fast schon religiösen Markenloyalität der Apple-User liegen; unbestritten ist aber auch, dass der Hersteller technisch hochwertige und stets innovative Produkte liefert - Apple-Notebooks waren zum Beispiel die ersten mit serienmässigen USB- und FireWire-Anschlüssen.




Einzig beim Preis muss Apple gegenüber dem in diesem Kriterium bestbenoteten Mitbewerber Dell Abstriche in Kauf nehmen, was CH-Geschäftsführer Roger Brustio folgendermassen kommentiert: "Wir haben im Gesamtangebot von Hardware, Software und Qualität ein faires Angebot. Wenn Sie mal sehen, was alles mitgeliefert wird und wie Sie das Gerät auch noch ausbauen können, so denke ich, dass wir nicht zu teuer sind." Bei Service und Support konnte Apple die letztjährige Wertung von 4,2 mit heuer 4,95 dramatisch verbessern. Brustio: "Nach einer längeren Durststrecke beim Service haben wir nun auch das im Griff."



Es fällt auf, dass Compaq in der Kategorie der Notebooks nur gerade auf Platz 5 liegt. Besonders beim Preis vermochte Compaq nicht voll zu punkten. Auch in Zukunft dürfte das Notebook-Segment für die "neue HP" nicht ganz trivial zu bearbeiten sein, nicht zuletzt durch die zahlreichen Produktelinien der vereinigten Unternehmen.



Gemäss Ralf Brandmeier, Ex-Compaq-Mann und neuer CEO der Schweizer HP-Niederlassung, sieht die Mobile-Computing-Markenstrategie des Unternehmens folgendes vor: "Im Business-Umfeld wird der Brand Compaq Evo sein. Bei der Technologie setzen wir auf den Best-of-both-Worlds-Ansatz, und in der Supply Chain wird das HP-Modell übernommen. Im Consumer-Bereich werden beide Brands weitergeführt, sowohl der Marktführer Omnibook als auch Compaq Presario."



Die Kundschaft der drei bestplazierten Notebook-Marken teilt sich analog zum Desktop-Segment unterschiedlich in Privat- und Firmenbenutzer auf: Apple verzeichnet rund zwei Drittel Privatanwender, während das Verhältnis bei Dell ziemlich genau fifty-fifty ist. HP schliesslich bringt mit einem Privatanteil von knapp einem Drittel seine Omnibooks vornehmlich im Unternehmensumfeld unter.



Und hier noch die Rechnung mit den Systemverantwortlichen: Bei Apple beträgt der Anteil 11 Prozent, bei Dell 15 und bei HP 14 Prozent.




Server: Compaq entthront Dell

Hardwarequalität, Service und Support sind bei Compaq Spitze. Dies finden zumindest die InfoWeek-Leser, die dem Hersteller dieses Jahr den ersten Platz in der Kategorie Server zukommen liessen, und zwar mit Abstand gegenüber dem Vorjahressieger Dell. Punkto Innovation liegen Compaq und Dell heuer etwa gleichauf; beim Preis bekommt der Direktverkäufer - fast schon naturgesetzlich - hingegen die Bestnote. Dell-CEO Vörös lakonisch zum Verlust des ersten Rangs: "Auch der zweite Platz bei den Servern freut uns."



Näher betrachtet, sieht es bei Dell mit den Servern jedoch nicht ganz so rosig aus - selbst die dritt- und viertplazierten IBM und HP erhalten mehr Punkte für Hardwarequalität und Service. Vor allem beim Service musste Dell mit 4,71 gegenüber den 5,1 Punkten vom Vorjahr merklich Haare lassen, wogegen Compaq leicht zulegen konnte. Auch die drittplazierte IBM sowie HP und Fujitsu Siemens auf Platz 4 und 5 müssen sich mit ihren Server-Resultaten nicht schämen.




Die Führerschaft im Serversegment ist laut CEO Brandmeier nicht auf produktspezifische Einzelmerkmale, sondern auf die Gesamtstrategie des Herstellers zurückzuführen: "Gerade in der heutigen Zeit, in der die meisten IT-Budgets gekürzt werden, ist es für die Kunden wichtig, einen Partner zu haben, der sie während des ganzen Lebenszyklus des Servers hervorragend unterstützt. Nur so können Kosten und Ausfallzeiten gering gehalten werden."



Die Frage nach Privatanwendern stellt sich bei Servern kaum; dennoch haben bei jeder Marke auch in diesem Segment einige reine Privatanwender ihre Stimme abgegeben. Der im Vergleich zu den Desktops und Notebooks höhere Anteil von Systemverantwortlichen (bei Compaq, Dell und IBM jeweils rund ein Drittel) ist ein Indiz dafür, dass die InfoWeek-Umfrage durchaus mit realistischen Ergebnissen aufwartet.



Compaq ist laut Eigendeklaration nicht bloss Technologie-Marktführer bei Servern, sondern verkauft auch am meisten davon. Auch dies wird durch die Umfrage bestätigt: Während Compaq-Server 271 Benotungen erhielten, wurden Dell (94) und IBM (90) deutlich weniger oft genannt.




Die Gewinner der Verlosung


Magicolor 2200 DeskLaser, gesponsert von
Minolta-QMS geht an
Dominik Dätwyler, Kirchleerau



2-stündiger Panoramaflug mit der legendären DC-3, gesponsert von
Classic Air geht an
Werner Hegnauer, Winterthur




2x Fritz!Card DSL, gesponsert von
AVM gehen an
Barbara Mühlegg, Hombrechtikon und Patrick Wetzel, Moehlin



Imation RipGO!, gesponsert von
Data Storage Advisors geht an
Cyrill Flueckiger, Oberbipp



FlashGO! gesponsert von
Data Storage Advisors geht an
Beni Schatz, St. Gallen



2x Norton Internet Security 2002, gesponsert von
Symantec gehen an
Ulrich Kämpfer, Kirchberg und Alessandro Zehnder, Lausanne



5x Freecom USB-2 PCI Karte, gesponsert von
Freecom gehen an
Oliver Iten, Muri; Peter Weibel, Diepoldsau; Michael Moser, Bern; Jack Meyer, Balzers und Sascha-Daniela Püntener, Toffen



Windows XP Home, gesponsert von
Microsoft geht an
Bernhard Otziger, Zollikofen



Flight Simulator 2002, gesponsert von
Microsoft geht an
Bruno Trachsler, Zürich



Train Simulator, gesponsert von
Microsoft geht an
Canji Zoltan, Basel



Zudem in der Print-Ausgabe: Detailierte Rangliste der Top 5; Interviews mit den Gewinnern



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