Web-Applikationen ausser Haus

Web-Applikationen ausser Haus

2. Februar 2007 - Wer geschäftskritische webbasierte Anwendungen auslagern will, sollte den Hoster sorgfältig evaluieren.
Artikel erschienen in IT Magazine 2007/02

Ob «Outsourcing», «Software as a service» oder «ASP»: Die Auslagerung von IT-Anwendungen an externe Dienstleister ist seit Jahren ein mehr oder weniger erfolgreiches Modell des IT-Betriebs für Unternehmen aller Branchen und Grössen. Immer mehr Anwendungen vom ERP bis zum Online-Shop werden auf Basis von Web-Technologien entwickelt. Auf der Client-Seite vereinfacht sich dadurch der Verwaltungsaufwand erheblich – ein Browser genügt für den Zugriff auf die Funktionen der Anwendung. Im Back-end dagegen wird der Betrieb umso anspruchsvoller, je mehr das Unternehmen auf hohe Verfügbarkeit und skalierbare Leistung angewiesen ist. Wir haben zwei Anbieter von Managed-Hosting-Dienstleistungen zu ihren Erfahrungen und Empfehlungen beim ausgelagerten Betrieb von webbasierten Anwendungen befragt.


Web-Anwendungen sind anders

Für Kaspar Geiser, technischer Direktor beim Managed-Hosting-Anbieter Aspectra, unterscheidet sich der Umgang mit der herkömmlichen internen Informatik vom Handling bei Web-Applikationen: «Das unternehmenseigene IT-Personal ist meist auf Geschäftsanwendungen wie SAP oder Microsoft-Produkte fokussiert und kümmert sich tagsüber darum. Web-Anwendungen, die immer laufen müssen, stellen andere Anforderungen ans Know-how. Man kann ein Extranet oder den Online-Shop nicht einfach nach Büroschluss herunterfahren, um Wartungsarbeiten vorzunehmen. Im Internet gibt es keine Öffnungszeiten – es tut weh, wenn abends der Laden zu ist!»
Auch seien hohe Investitionen nötig, um geschäftskritische Web-Anwendungen rund um die Uhr zuverlässig zu betreiben und beispielsweise eine Datenbank im laufenden Betrieb zu sichern. Ein typisches «5x10-Unternehmen», so Geiser, zum Beispiel eine grössere Gärtnerei oder sogar eine Privatbank, könne eher nach Abschluss des Handels die Datenbank herunterfahren und ein Backup ziehen als eine «24x7-Firma», deren Geschäft stark von einem Online-Shop oder einem Portal für den Kundensupport abhänge. Er betont aber auch, nicht alle Betreiber einer Web-Anwendung seien wirklich auf 24x7-Stunden-Betrieb angewiesen.
Kaspar Geisers Empfehlung, sowohl an grössere Firmen als auch an KMU, die sich den Aufwand für hochverfügbare Web-Applikationen nicht leisten können oder wollen: «Portale und Web-Applikationen sollte man vor dem ERP oder einem Etikettendruckprogramm auslagern.»

 
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