Heftiges Brodeln im Schweizer Mobile-Markt


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/17

     

Bereits zum zweiten Mal nach dem Tarifwirbel in diesem Frühsommer zieht ein Sturm über die Mobile-Landschaft der Schweiz. Verantwortlich zeichnen diesmal die Migros (mit Swisscom) sowie Coop (mit Orange) mit ihren jüngst lancierten Pre-Paid-Angeboten. Diese scheinen einzuschlagen, konnte doch die Migros drei Tage nach dem Launch von M-Budget Mobile bereits 30'000 Kunden vermelden. Den neuen Angeboten vorausgegangen war eine fast schon an Hohn grenzende Posse um die Tarife. So kündigte die Migros kurz vor der Lancierung einen Minutenpreis von 48 Rappen an, um dann wenige Stunden später von Coop mit 46 Rappen unterboten zu werden. Postwendend reagierte
die Migros und senkte die Tarife
gleichentags noch auf 44 Rappen.





Ebenfalls reagiert hat die Migros auf das Abrechnungsmodell von Coop. Bei CoopMobile wird im Sekundentakt abgerechnet, bei der Migros im 10-Sekundentakt, womit das Angebot der Migros für Durchschnittskunden faktisch teurer ist als bei der Konkurrenz. Per Anfang Oktober soll nun auch bei der Migros pro Sekunde abgerechnet werden, bei Swisscom selbst bleibt in Sachen Abrechnungstakt allerdings alles beim alten.





Neben den beiden Retail-Kontrahenten war auch Sunrise nicht untätig. So wird das mit M-Budget Mobile/CoopMobile auch preislich vergleichbare Angebot von Yallo neu nicht mehr nur übers Internet, sondern auch über die Mobilezone-Shops vertrieben. Ausserdem hat Michel Ganouchi, Yallo-Kommunikationsverantwortlicher, im Gespräch mit InfoWeek durchblicken lassen, dass man zwar nicht aktiv nach einem weiteren Partner sucht, einen solchen aber auch nicht ausschliessen will. So scheint es keinesfalls abwegig, dass Sunrise via Yallo ebenfalls mit einem grossen Detailhändler wie Denner partnern wird.
Daneben wurde von Sunrise eine Promotion gestartet, die vorsieht, dass Kunden, die sich bis zum
15. November für das Pre-Paid-Angebot Sunrise Pronto entscheiden, eine Million SMS gratis verschicken können. Zeit dafür haben sie bis Ende April 2006. Schlagzeilen machte Sunrise auch mit dem Gerücht, dass das dänische Mutterhaus TDC zum Verkauf stehen soll und Swisscom interessiert ist.

(mw)


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