Oracle: Unfriendly Take-over?


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/12

     

Kaum hat PeopleSoft angekündigt, man wolle Mitbewerber J.D. Edwards übernehmen, steht der nächste Übernahmecoup vor der Tür. Diesmal ist es aber PeopleSoft, die auf der Einkaufsliste eines grösseren Unternehmens steht. Niemand geringerer als Larry Ellison, CEO von Oracle, hat den PeopleSoft-Aktionären 16 Dollar pro Aktie geboten, was einem Kaufpreis von 5,1 Milliarden entsprechen würde. Kurz nach dem Angebot schnellte der PeopleSoft-Aktienkurs jedoch um beinahe 18 Prozent auf knapp 18 Dollar - also auf deutlich mehr, als Ellison bislang zu zahlen bereit wäre. Dementsprechend klein die Begeisterung bei PeopleSoft-CEO Craig Conway kurz nach Bekanntgabe der Oracle-Absichten. Die Offerte sei ein "scheussliches Benehmen einer Firma mit einer Geschichte an scheusslichem Benehmen. Sie ist ein offensichtlicher Versuch, die Akquisition von J.D. Edwards durch PeopleSoft zu stören." Offensichtlich befürchtet man bei Oracle, dass PeopleSoft nach einer erfolgreichen J.D.-Edwards-Übernahme ein zu starker Konkurrent werden könnte.



Ungeachtet dessen hat Ellison sein Angebot kurz darauf den PeopleSoft-Aktionären offiziell vorgelegt. Das Angebot soll bis zu 7. Juli gelten - für den Fall, dass es nachgebessert werde, könnte diese Frist auch um 10 Tage verlängert werden. Oracle hat auch bereits verlauten lassen, was geschehen würde, falls die Übernahme zustande käme. Den J.D.-Edwards-Kauf müsste man neu überdenken. PeopleSoft-Programme für Neukunden würde es keine mehr geben, lediglich angestammte Kunden würden noch Support erhalten. Stattdessen soll die Oracle-Lösung an den Mann gebracht werden. Man darf also gespannt sein um den weiteren Oracle-PeopleSoft-J.D-Edwards-Hick-Hack.




Übernahmeversuche und Gerüchte

(mw)


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