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Oracle virtualisiert und integriert

An Oracles Hausmesse OpenWorld kündigte Oracle die Virtualisierungs-lösung Open VM an und zeigte erste Fusion-Applikationen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/21

     

Satte 48 Pressemitteilungen hat Oracle zwischen dem 12. und dem 14. November auf seiner Website aufgeschaltet. Der Grund für diese News-Flut: Oracles Hausmesse OpenWorld in San Francisco – ein Mega-Event mit 43’000 Besuchern.
Unter den 48 Mitteilungen finden sich auch einige Leckerbissen. So hat Oracle angekündigt, eine eigene Server-Virtualisierungslösung namens Oracle VM zu lancieren. Oracle VM ist gratis, basiert auf Xen und soll drei Mal effizienter sein als vergleichbare Lösungen. Markus Gröninger, Managing Director von Oracle Schweiz, erklärt den Einstieg ins Virtualisierungsgeschäft folgendermassen: «Einer der Ansprüche Oracles liegt darin, ein komplettes Portfolio anzubieten. Wir haben den Bedarf nach einer Oracle-Virtualisierungslösung erkannt, und deshalb unseren Middleware-Bereich entsprechend ergänzt.»



Ebenfalls ein heisses OpenWorld-Thema war die Integration verschiedener Plattformen. Auf Geschäftsebene will Oracle diese Integration über das sogenannte Application Integration Architecture (AIA) Foundation Pack bewerkstelligen. Dabei handelt es sich um Adaptoren, über die Prozesse unabhängig ihrer Plattform oder ihres Herstellers auf Applikationsseite an Oracle-Lösungen angebunden werden können. Die Adaptoren sollen die Sprache einer Anwendung in die einer anderen übersetzen, als würde sich «ein Chinese mit einem Franzosen unterhalten», wie Oracle-Vize Ed Abbo erklärte. So sollen etwa SAP-Lösungen in Oracle-Umgebungen integriert werden können.




Larry Ellisons Keynote drehte sich unter anderem um das Thema Fusion-Applikationen. Bei Fusion-Applikationen handelt es sich um Anwendungen, die auf der Middleware Oracle Fusion 11g aufsetzen. Diese Middleware basiert wieder­-um auf offenen Standards und einer Service-orientierten Architektur. Fusion-Applikationen sollen durch Intelligenz und ein neuartiges Look&Feel überzeugen. Dies sei nur durch die starke Integration von Middleware und Applikationen möglich, die Fusion vorsieht, wie Markus Gröninger gegenüber InfoWeek erklärt. Erste Fusion-Applikationen werden 2008 erscheinen, den Anfang machen Lösungen aus dem Sales-Bereich.

In diesem Zusammenhang wurde auch ein Ausblick gegeben auf die Oracle Fusion Middleware 11g. Die Anwendungsplattform soll eine Service-orientierte Architektur (SOA), Grid Computing, ein Interface im Stile von Web-2.0-Applikationen und neue Enterprise-Application-Integration-Funktionen beinhalten. Unter dem Begriff Enterprise Application Integration versteht man bei Oracle die angesprochene Intelligenz in Applikationen, die den Anwender unterstützen soll. Als Beispiele genannt wurde ein Social CRM oder auch eine Art Amazon für die Sales-Abteilung.
Zusammen mit Sun hat der Datenbankspezialist an der Messe auch ein Data-Warehouse-Komplettpaket vorgestellt – bestehend aus der Enterprise Edition von Oracle 11g sowie einem Fire-E20K-Server und einem Speicher-Array des Typs Storage Tek 6540. Weitere solcher Pakete sollen folgen.

BEA: 17 Dollar zu viel

Nachdem BEA das Übernahmeangebot von Oracle ausgeschlagen hat, mimt Larry Ellison den verschmähten Bräutigam. Gegenüber Analysten erklärte er, dass die ursprünglich gebotenen 17 Dollar pro BEA-Aktie in der aktuellen Marktsituation viel zu viel seien – um dann noch nachzulegen, dass Oracle eigentlich gar nicht an den Produkten von BEA interessiert sei. Das Ziel sei vielmehr die Stärkung der eigenen Marktposition im Vergleich zu IBM gewesen: «Wir wollten BEA niemals wegen ihrer Technologie kaufen».

(mw)


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