Ein Telefon fürs gesamte Business

Die Zeichen bei Swisscom Solutions stehen auf Konvergenz. So hat die Geschäftskunden-Abteilung der Swisscom die Lösung One Phone Business lanciert. Mit One Phone soll nur noch ein Gerät für die Fest- und die Mobiltelefonie benötigt werden, wobei die gesamte Kommunikation übers Mobilnetz und nicht – wie andere Anbieter das tun – im Zusammenspiel mit WLAN abgewickelt wird. Darüber hinaus sollen die Endgeräte die wichtigsten Funktionen einer Telefonanlage (PBX) bieten können, das auch mobil und gar im Ausland. Ein weiterer Vorteil: Der Nutzer ist immer über dieselbe Festnetznummer erreichbar. Und nicht zuletzt können dank zwei möglichen Profilen (Geschäft und Privat) auch private Gespräche geführt werden, die dann – zumindest wenn in der Schweiz telefoniert wird – separat abgerechnet werden. Die Tarife werden aufgrund der Bedürfnisse eines Unternehmens festgelegt und sollen budgetierbar sein.

Als zweite Neuheit bietet Swisscom Solutions – nach eigenen Angaben europaweit als erster Anbieter – Hosted Unified Communication unter dem Namen Live Communication Professionell an. Dabei sollen Kommunikation und Office-Welt zusammengeführt werden, etwa um direkt vom PC aus Anrufe zu tätigen und dabei gemeinsam mit dem Gesprächspartner Dokumente zu bearbeiten. Die notwenige Server-Infrastruktur wird dabei von der Swisscom betrieben. Zu Unified Communication gehören zudem auch weitere Dienste, etwa Online-Backup-Services oder Shared Office Professionell auf Basis von SharePoint Server. Auch hier sind Preise projektabhängig. Doch zumindest wird ein Preisbeispiel genannt. Ein KMU mit fünf bis sieben Mitarbeitern soll auf monatlich rund 1400 Franken kommen. Enthalten sind darin die Fest- und Mobilnetzkommunikation sowie Datendienste.

INTERVIEW: Urs Schaeppi, CEO Swisscom Solutions

InfoWeek: Herr Schaeppi, weshalb sollte sich eine Firma für One Phone entscheiden?

Urs Schaeppi: One Phone Business hat den Vorteil, dass der User weltweit erreichbar ist und auf dieselben Telefonfunktionen zugreifen kann, wie er sie im Büro von der Telefonanlage im Festnetz her kennt. Gerade für Kunden, die international orientiert sind, ergibt sich zudem der Vorteil der tieferen Gesprächskosten, da Verbindungen von der Schweiz her aufgebaut werden.

Für Kleinunternehmen eignet sich One Phone also weniger?

Die Kommunikationsbedürfnisse einer Kleinfirma sind in der Regel weniger komplex, weshalb kaum Sparpotential vorhanden ist. Im Moment ist One Phone Business eher für mittelgrosse und grosse Unternehmen spannend.

Können Sie mir etwas zur Tarifstruktur erzählen?

Jetzt Tarifbeispiele zu nennen, wäre unseriös. Die Tarife richten sich nach den Kommunikationsprofilen und den Bedürfnissen im Unternehmen und werden kundenspezifisch errechnet.

Sind Dual Phones, um im Unternehmen via WLAN und unterwegs via GSM zu telefonieren, bei Ihnen ein Thema?

Wir beschäftigen uns bei der Swisscom immer mit verschiedenen Lösungen – heute überzeugt mich die One Phone Lösung viel mehr. Den erfolgreichen Einsatz von Dual Phone Lösungen sehe ich eher weniger. Es ist schwierig, PBX-Funktionen auf einem Dual Phone zu integrieren. Zudem funktioniert der Seamless-Hand­over von WLAN auf GSM im Gesprächsmodus nur unzureichend. Ich persönlich glaube aus heutiger Sicht nicht an den raschen Durchbruch von WLAN auf dem Handy.

Mit Live Communication Professionell richten Sie sich aber eher an Kleinfirmen?

Grundsätzlich: Ja. Die Lösung eignet sich für Unternehmen, die ihre IT nicht selbst managen wollen. Obwohl auch immer mehr grössere Unternehmen ihre IT oder Teile davon auslagern wollen.

Vertrauen Ihnen die Firmen denn alle Daten vorbehaltslos an?

Swisscom hat den Vorteil, als vertrauenswürdige Firma zu gelten. Zudem ist das Vertrauen, seine Infrastruktur auszulagern, in der Vergangenheit laufend gewachsen. SLAs sind bei diesem Angebot Standard, die Sicherheit ist hoch. Wir könnten es uns niemals leisten, Daten zu verlieren.

(mw)