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Firefox bekommt Adobe-Code


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/20

     

Dass der Begriff Web 2.0 mehr als nur ein Hype ist, belegen die Erfolge von YouTube oder MySpace mehr also deutlich. Entsprechend gross war auch die Beachtung, die dem dritten Web 2.0 Summit in San Francisco zuteil kam.
Im Rahmen des Anlasses überraschte Adobe mit der Ankündigung, der Mozilla Foundation die Action­Script Virtual Machine zu übergeben. Diese stammt aus dem Flash-Player 9 und nutzt einen Just-in-Time-Compiler, womit Script-Code 10 mal schneller ausgeführt werden sollen. Ausserdem ist die Virtual Machine mit ActionScript und mit JavaScript kompatibel. Die Adobe-Schenkung wird nun in das Mozilla-Projekt «Tamarin» einfliessen. «Tamarin» wiederum soll Teil von «SpiderMonkey» werden, der nächsten Generation einer Java­Script-Engine für Firefox, an der aktuell gearbeitet wird. Mit «Tamarin» sollen Entwickler eine quell-
offene virtuelle Maschine, die HTML und Flash zusammenbringt, für die Entwicklung interaktiver Web-2.0-Anwendungen erhalten. «Tamarin» soll als komplett er-neuerte JavaScript-Version, quasi als JavaScript 2, 2008 Einzug in Firefox halten.





Für Schlagzeilen sorgte auch Intel mit der Ankündigung, zusammen mit SpikeSource ein Paket aus Web-2.0-Applikationen bereitstellen zu wollen. Im Detail beinhaltet das Paket, das unter dem Namen SuiteTwo (www.suitetwo.com) erscheinen wird, die Blog-Software Movable Type, den RSS-Aggregator NewsGator sowie SimpleFeed und die Wiki-Lösung Socialtext. Ausserdem sind weitere Pakete geplant, in welche dann auch VoIP-, Pod-
casting-, Instant-Messaging- und Business-Networking-Lösungen einfliessen sollen. SuiteTwo wird für Novell- und Red-Hat-Linux sowie für Windows erscheinen.
Google-CEO Eric Schmidt wiederholte im Rahmen der Konferenz erneut, dass man mit den Online-Anwendungen Docs & Spreadsheets nicht die Absicht hege, Microsoft zu konkurrenzieren. Vielmehr seien die Tools für die gelegentliche Nutzung gedacht. Handkehrum hob er die Vorteile heraus, die entstehen, wenn Software und Daten auf Servern gespeichert werden. Zum einen seien sie so überall abrufbar, und zum anderen würde Geld auch mit Vorteil in einer Bank anstatt in der Brieftasche aufbewahrt. Mit Software sei es nicht anders.
MySpace-Besitzer News Corp. hat verlauten lassen, man denke darüber nach, die MySpace-APIs zu öffnen. So könnten Profil-Daten mit anderen Plattformen ausgetauscht oder neue Anwendungen rund um Profile gebaut werden.
Und Microsofts Chief Software Architect Ray Ozzie schliesslich liess an einer Rede am Summit durchblicken, das man mit der Fertigstellung von Office an einer interessanten Kreuzung stehe. Jetzt gehe es darum, die Office-Suite für das Web zu adaptieren.

(mw)


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