Orange-Sunrise-Fusion: Vorerst bleibt alles beim Alten

Die Verantwortlichen von Sunrise und Orange haben an einer Pressekonferenz über die geplante Fusion informiert. Vieles ist noch unklar.
25. November 2009

     

Heute am frühen Nachmittag haben die Verantwortlichen von Sunrise und Orange an einer PK am Zürcher Flughafen über die angestrebte Fusion (Swiss IT Magazine berichtete) informiert. Dabei wurde selbstverständlich auf die vielen Vorteile, welche die Fusion den Kunden bringen sollen, hingewiesen. Orange-Chef Thomas Sieber (Bild) versprach, die Kundschaft dürfte sich auf ein besseres Netz, auf Innovationen, ein verbessertes Preis-/Leistungsverhältnis, höhere Verfügbarkeit, geringere Umweltbelastung und einen optimierten Kundendienst freuen.


Bessere Preise liessen sich etwa dadurch erzielen, dass mehr des Mobilfunkverkehrs im eigenen Netz ablaufe. Die Angebote würden zudem in der Breite ausgebaut, und das gemeinsame Vorgehen ermögliche höhere Investitionen. Ausserdem werde der Wettbewerb belebt, so Sieber. Und nicht zuletzt müssten dank der Fusion 30 Prozent der geplanten Antennen nicht gebaut werden. Sunrise-CEO Christoph Brand fügte dem hinzu, dass gerade Geschäftskunden profitieren werden, da Sunrise in diesem Bereich national stark sei und mit Orange Business Services nun die internationale Komponente hinzukommt. Und Jens Alder, TDC-Verwaltungsrat und ehemaliger TDC-Chef, wies auf die Synergien hin, welche zwischen Sunrise und Orange vorhanden seien. Ausserdem könne man nun – zumindest im Mobilbereich – einen Wettbewerb auf gleicher Augenhöhe mit der Konkurrenz (sprich der Swisscom) führen. Zur Reaktion der Swisscom zu angekündigten Fusion (die Swisscom zeigte sich erfreut über die Fusion, die Aktienkurse sind zudem gestiegen) fügte Alder noch an, dass „die eben nett sind.“


Konkrete Antworten konnten die Verantwortlichen an der Pressekonferenz jedoch kaum geben. Thomas Sieber erwähnte zwar, dass es „Optimierungen bei der Workforce“ geben werde – in welchem Ausmass der Stellenabbau aber ausfällt, könne man noch nicht sagen. Man wolle aber vernünftig, fair und transparent vorgehen. Zu einem möglichen neuen Namen habe man sich „noch keine Gedanken gemacht“, so Sieber, und für eine Aussage darüber, wie genau denn der erhöhte Wettbewerb aussehen soll, der versprochen wurde, „sei es noch zu früh“.


Sicher ist, dass zuerst die Wettbewerbskommission dem Deal zustimmen muss. Gemäss Olaf Swantee, Verantwortlicher fürs Orange Mobile Business Worldwide, dürfte dieser Entscheid erst im Frühsommer 2010 fallen. Für Aussagen zu allfälligen Auflagen sei es aber noch „verfrüht“, so Thomas Sieber, und ob Sunrise seine Mobilfunklizenz zurückgeben muss, wisse man noch nicht. Christoph Brand hingegen erwartet kaum Auflagen seitens der Wettbewerbskommission. Wenn man sich den Marktanteil des neuen Unternehmens im Vergleich mit dem der Konkurrenz aus Bern anschaue, könne es wohl kaum grosse Auflagen geben, ist sich Brand sicher.


Doch bevor der Deal von der Weko noch nicht abgesegnet ist, wird vorerst nicht viel passieren. „Im Moment ändert gar nichts“, so Sieber. Und Brand bekräftigte, dass man sich gegenseitg „weiterhin die Hölle heiss machen wird. Tom, zieh Dich warm an“, so Brand zu Sieber.

(mw)


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