Swisscom IT Services gewinnt
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/17
Noch vor einem Monat verkündete
T-Systems, dass Tamedia seine IT-Dienstleistungen an das Unternehmen auslagern würde. Nach einer Due-Dilligence-Prüfung hat sich Tamedia aber für Swisscom IT Services als Outsourcing-Partner entschieden.
Somit übernimmt die Swisscom-Tochter per 1. Oktober 2004 die gesamten Informatik-Dienstleistungen der Tamedia. Diese umfassen die Workstations und die Serversysteme des Unternehmens und deren Tochtergesellschaften und Beteiligungen sowie den Netzwerkbetrieb und die Telefonie. Ausserdem wird Swisscom IT Services Personal-, Finanz-, Controlling- und Media-Applikationen sowie die Redaktions-, Inserate- und Vertriebssysteme betreiben. Im Rahmen dieses Auftrags sind auch die Swisscom-Gruppengesellschaften Systems und Enterprise Solutions beteiligt. Rund 50 Mitarbeiter der Tamedia werden zu Swisscom IT Services wechseln.
Die Entscheidung gegen T-Systems begründet Eta Pavlovic, stellvertretende Leiterin Unternehmenskommunikation bei
Tamedia, wie folgt: «Die Due-Dilligence-Prüfung mit T-Systems hat ergeben, dass die finanziellen Aspekte, wie sie anfänglich formuliert wurden, aufgrund des Einbezugs der Tamedia-Tochtergesellschaften nicht mehr realistisch waren.» Für Swisscom IT Services sprach, dass das Unternehmen das insgesamt beste Angebot unterbreitet hätte, so Pavlovic.
Die genauen Zahlen über die Vereinbarung gibt Tamedia nicht bekannt. Der Deal laufe über mehrere Jahre und die anvisierten Kosteneinsparungen in einem deutlichen zweistelligen Prozentbereich seien bei gleicher Systemverfügbarkeit,
Stabilität und Dienstleistungsqualität realisierbar.
Die von Swisscom IT Services im Jahr 2002 gestartete Partnerschaft mit acht Kantonalbanken steht vor dem Aus. Die letzten vier Kantonalbanken (Freiburg, Luzern, St. Gallen und Thurgau) geben die gemeinsame AGI-Softwareplattform auf. Stattdessen wollen die Finanzinstitute auf ein modernes Standardprodukt umsteigen. Welche Nachfolgelösung eingesetzt wird, ist noch nicht bekannt. Die Swisscom-Tochter verliert dadurch einen Entwicklungsauftrag von über
30 Millionen Franken.