Amazon zieht gegen Perplexity vor Gericht, weil ein KI-Agent im Perplexity-Browser Bestellungen automatisch im Namen von Nutzenden auslöst. Der Konzern sieht dabei unzulässige Zugriffe auf Amazon-Kundenkonten und fordert ein Ende der Praxis.
Im Zentrum steht ein Einkaufsmodus im Browser Comet, der Bestellungen automatisiert anstossen kann. Nach
Angaben von "Reuters" hat
Amazon beim US-Bezirksgericht im Northern District of California Klage eingereicht und wirft Perplexity vor, über Comet heimlich auf Amazon-Kundenkonten zugegriffen und automatisierte Aktivitäten als normales Surfverhalten verschleiert zu haben. Amazon begründet die Klage zudem mit Risiken für Kundendaten und verweist auf ignorierte Aufforderungen zur Einstellung.
Perplexity weist die
Vorwürfe zurück. Das KI-Startup argumentiert damit, dass die Anmeldedaten lokal auf dem Gerät gespeichert und nicht an Unternehmensserver übertragen werden. Zusätzlich wirft Perplexity Amazon vor, seine Marktmacht zu nutzen, um den Wettbewerb zu begrenzen.
Der Fall steht aus Sicht von "Reuters" für eine breitere Debatte über den Einsatz von KI-Agenten, die selbstständig mit Websites interagieren und Online-Aufgaben erledigen sollen. Amazon arbeitet parallel an eigenen Funktionen wie Buy For Me und dem Einkaufsassistenten Rufus, die Einkäufe innerhalb der App erleichtern sollen.
Ein weiterer Hintergrund sei auch eine Vorgeschichte: Beide Seiten hatten im November 2024 vereinbart, agentisches Shopping bei Amazon zu pausieren. Mit dem Start von Comet habe Perplexity die Funktion wieder ermöglicht. Amazon wirft dem Unternehmen vor, den Agenten als gewöhnlichen Chrome-Nutzer auszugeben und damit Erkennungssysteme zu umgehen.
(dow)