cnt
Google testet KI-Rechenzentren im Weltraum
Quelle: Depositphotos

Google testet KI-Rechenzentren im Weltraum

Google testet mit Project Suncatcher ein Konzept, um KI-Rechenleistung in den Orbit zu verlagern und so Sonnenenergie zu nutzen und Ressourcen am Boden zu schonen. Das Vorhaben ist aktuell noch in der Erprobung, erste Tests und eine Lernmission sind aber schon geplant.
5. November 2025

     

Mit Project Suncatcher untersucht Google, ob vernetzte Solarsatelliten künftig als verknüpftes KI-Rechenzentrum im All arbeiten könnten. Nach Angaben von Google liefern Solarpanels in der richtigen Umlaufbahn bis zu achtmal mehr Strom als auf der Erde, weil die Satelliten dort fast ständig Sonne haben. Geplant sei eine sonnensynchrone Erdumlaufbahn, die den Batteriebedarf senkt und den Dauerbetrieb erleichtert.

Für den Austausch zwischen den Satelliten will das Unternehmen auf optische Verbindungen setzen, vereinfacht gesagt Laserstrecken mit sehr hoher Datenrate. Ein Labordemonstrator habe bereits gezeigt, dass solche Links funktionieren, in der Praxis müssten die Satelliten dafür sehr nah beieinander fliegen, mit Abständen von wenigen hundert Metern bis etwa einem Kilometer. Modellrechnungen deuten darauf hin, dass solche Formationen mit überschaubaren Kurskorrekturen stabil bleiben.


Als Rechenherz sind Googles TPU-Chips vorgesehen. In Strahlungstests zeigten die Bausteine laut eigenen Angaben eine robuste Leistung, was darauf hindeutet, dass sie für längere Einsätze im erdnahen Orbit geeignet sein könnten. Offene Punkte bleiben das Ableiten von Wärme im Vakuum, schnelle Verbindungen zur Erde und die Gesamtzuverlässigkeit über Jahre.
Bei den Kosten geht Google davon aus, dass Raketenstarts in den kommenden Jahren deutlich günstiger werden könnten, was den Betrieb eines Rechenzentrums im All wirtschaftlich näher an die Kosten am Boden bringt. Als nächsten Schritt plane man eine Lernmission gemeinsam mit Planet, einem US-Unternehmen, das Kleinsatelliten baut und betreibt. Planet steuert voraussichtlich die Satellitenplattform und den Missionsbetrieb bei, Google liefert die TPU-Nutzlast und die Experimente. Bis Anfang 2027 sollen zwei Prototyp-Satelliten starten und im Orbit zeigen, ob die optischen Verbindungen, die enge Formation und die TPU-Hardware wie geplant funktionieren. (dow)


Weitere Artikel zum Thema

Google erweitert Autofill-Funktion von Chrome

4. November 2025 - Chrome kann ab sofort weitere persönliche Daten speichern und diese bei Bedarf automatisch in Formulare eingeben, um Nutzern Zeit zu sparen.

Google Meet: Unterlagen und Links bleiben in Chat verfügbar

4. November 2025 - Ab 10. November stehen Nachrichten aus Google-Meet-Besprechungen automatisch in Google Chat bereit. Teilnehmende können Gespräche dort nahtlos fortführen und wiederfinden.

Googles Quanten-Chip ist schneller als ein Supercomputer

26. Oktober 2025 - Ein neuer Algorithmus für Quantencomputer macht feine Details in Molekülen sichtbar und arbeitet deutlich schneller als ein Supercomputer. Die Ergebnisse lassen sich reproduzieren und bringen reale Anwendungen näher.

Kommentare
Nach der Erderwärmung nun also die Orbiterwärmung. Und die Raketenstarts befeuern die Klimaerwärmung zusätzlich. Die Glaubwürdigkeit schmilzt dahin…
Mittwoch, 5. November 2025, Leonhard Fritze



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER