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iPhone Air im Test: Das Showpony-iPhone
Quelle: Apple

iPhone Air im Test: Das Showpony-iPhone

Das iPhone Air ist gerade einmal etwas über 5,6 Millimeter dick und 165 Gramm leicht. Damit liegt es ganz hervorragend in der Hand. Dafür muss man einige Abstriche machen – etwa bezüglich Kameras oder Akkulaufzeit. Wie schwer diese ins Gewicht fallen, haben wir getestet.
15. Oktober 2025

     

Apple hat sein iPhone-Portfolio schon des Öfteren diversifiziert, mit besonders grossen, besonders kleinen oder besonders farbigen Versionen des Smartphones. Heuer heisst der Versuch, mit dem Telefon ein breiteres Publikum abzuholen, iPhone Air – ein besonders dünnes und besonders hübsches Exemplar aus der iPhone-Familie. Unser erster Gedanke bei der Vorstellung war: Wer braucht so was? Und unser erster Eindruck nach dem Auspacken unseres Testgeräts: Wie gut liegt das denn in der Hand? Doch der Reihe nach.

Spezifikationen und Abstriche

Das iPhone Air ist gerade einmal 5,64 Millimeter dick und wiegt nur 165 Gramm. Zum Vergleich: Das iPhone 17 Pro, das wir an dieser Stelle ebenfalls getestet haben, ist gut 3 Millimeter dicker und rund 40 Gramm schwerer. Bezüglich Display kommt das iPhone Air mit einem 6,5-Zoll-Super‑Retina‑XDR‑OLED‑Display mit ProMotion (bis 120 Hz) und bis zu 3000 Nits Spitzenhelligkeit im Freien. Es ist damit sichtbar grösser als das Display des iPhone 17 Pro oder auch des iPhone 17 – aber genauso hell mit derselben Bildwiederholfrequenz. Im Innern arbeitet der neue A19-Pro‑Chip, unterstützt von 12 GB LPDDR5X – auch hier entspricht das iPhone Air dem iPhone-17-Pro-Modell.

Was das Kamera-System angeht, muss der iPhone-Air-Besitzer mit nur einer Hauptkamera auskommen, die mit 48 MP auflöst. Eine Ultraweitwinkel‑ oder Telelinse fehlt. Aufgrund der dünnen Bauweise fällt auch der Akku kleiner aus – Apple selbst macht keine mAh-Angaben und spricht von maximal 27 Stunden Videowiedergabe – während das iPhone 17 Pro bis zu 31 Stunden durchhalten soll. Erwähnen muss man zudem, dass das iPhone Air nur eSIM unterstützt und dass Apple lediglich einen Mono-Lautsprecher verbaut.


Zu diesem Lautsprecher gleich ein erstes, eher ernüchterndes Fazit – der tönt ziemlich dünn und blechern, vor allem, wenn man die Lautstärke weit oben hat. Bei mittlerer Lautstärke ist die Wiedergabe erträglich, doch im Vergleich zum iPhone 17 Pro fehlt es dem Sound klar an räumlichem Volumen und Bass.

Handhabung und Display

Ansonsten – wir haben es eingangs schon angetönt – liegt das Gerät wirklich unglaublich gut in der Hand: filigran und leicht, mit einer angenehmen Grösse, sodass man die meisten Bereiche des recht grossen Displays noch mit einer Hand erreichen kann. Auch das Gewicht dünkt uns sehr ausgewogen verteilt, trotz des recht massiven Kamerabalkens, auf den wir an dieser Stelle rasch eingehen möchten. Denn so dünn rund 90 Prozent des iPhone Air tatsächlich sind, im Bereich dieses Balkens ist das Gerät um rund 3 Millimeter dicker, und die eigentliche Linse äugt nochmals um gut 2 Millimeter hervor. Dem filigranen Eindruck des Geräts tut dies keinen Abbruch, erwähnt haben möchte man es trotzdem. Erwähnen muss man ebenfalls, dass das iPhone Air trotz der filigranen Bauweise sehr solide wirkt und in Labortests auch grossen Biegebelastungen standgehalten hat.

Das 6,5-Zoll-Display scheint – obwohl nur 0,2 Zoll grösser als dasjenige des iPhone 17 Pro –, als könnte es deutlich mehr darstellen. In Tat und Wahrheit aber sind die Unterschiede marginal – bei einem Newsartikel findet gut eine Zeile Text mehr Platz. Die Qualität des iPhone-Air-Displays ist absolute Spitzenklasse, dank den 3000 Nits Helligkeit auch bei direkter Sonneneinstrahlung. Bis auf den fehlenden SIM-Karten-Slot entsprechen die Buttons an der Seite denen des iPhone 17 Pro, ausser dass sie etwas filigraner sind. So gibt es genauso eine Kamerasteuerung unten rechts wie den Action Button oben links. Übrigens: Beim iPhone Air verwendet Apple nach wie vor Titan für den Rahmen, während bei den Pro-Modellen auf Alu umgeschwenkt wurde. Das iPhone Air wirkt damit edler als das iPhone 17 Pro.


Was die Leistung des Telefons angeht: Apple verbaut im iPhone Air denselben Chip wie im Pro-Modell – entsprechend kriegt man Leistung satt, mit dem einzigen Unterschied, dass es im Pro-Modell mehr Platz für die Kühlung hat. Das führt beim iPhone Air einerseits dazu, dass es recht rasch warm wird – vor allem rund um den Kamerabalken herum, wo offenbar die Recheneinheit sitzt. Und dass es bei zu starker Beanspruchung zu thermischem Throttling kommt. Handkehrum: Nutzer, die die Leistung ihres Telefons derart ausreizen – etwa durch Videoanwendungen oder Gaming –, dürften ohnehin eher zu einem Pro-Modell greifen.

Haupt- und Selfie-Kamera

Die Kamera des iPhone Air setzt wie erwähnt auf eine einzige 48‑Megapixel‑Fusion‑Hauptkamera, die einen 2-fach optischen Zoom bietet. Weitwinkel und Telezoom sucht man vergebens. In der Praxis liefert die Kamera solide Resultate bei Tageslicht mit guter Farbtreue und Bildschärfe. Hierbei findet man auch im Direktvergleich mit dem iPhone 17 Pro kaum Unterschiede. Auch Porträts mit Tiefenunschärfe gelingen ansprechend. Sobald die Anforderungen steigen – man zum Beispiel stärker zoomen möchte oder die Lichtverhältnisse nicht mehr ganz optimal sind –, fällt das iPhone Air leicht hinter das iPhone 17 Pro zurück – und wohl auch hinter eine andere Premium-Smartphones. Aber: Schlecht werden die Fotos deshalb keinesfalls, im Gegenteil: Es bedarf schon dem direkten Vergleich und zum Teil einer massiven Vergrösserung, um tatsächlich Qualitätsunterschiede zu sehen. Etwas vermisst haben wir einzig die fehlende Weitwinkellinse.


Keine Abstriche machen muss man dafür bei der Selfie-Kamera, die Apple mit der diesjährigen iPhone-Generation neu konzipiert und auf den Namen Center Stage getauft hat. Hier verbaut Apple im iPhone Air denselben quadratischen 18-MP-Sensor wie im iPhone 17 Pro, womit das Telefon in der Lage ist, Selfies im Hoch- wie im Querformat aufzunehmen, ohne dass das Telefon gedreht werden muss. Zudem wird auch der Bildausschnitt automatisch angepasst – je nach Anzahl Personen auf einem Bild. Das alles steigert die Qualität und den Spassfaktor bei solchen Aufnahmen doch deutlich.

Akkulaufzeit und Batteriepack

Wie bereits erwähnt, bietet der Akku des iPhone Air weniger Kapazität als derjenige des iPhone 17 Pro oder auch des iPhone 17. Gemäss den Laufzeitenangaben von Apple soll der Akku je nach Anwendung 10 bis 20 Prozent weniger lang durchhalten als derjenige des iPhone 17 Pro. Das entspricht auch in etwa unserer subjektiven Wahrnehmung in der Praxis, womit wir konstatieren dürfen, dass die Akkulaufzeit aller Unkenrufe zum Trotz durchaus in Ordnung geht und die Batterie bei durchschnittlicher Verwendung durchaus einen Tag durchhält.

Für alle, die Bedenken bezüglich der Akkulaufzeit haben, bietet Apple exklusiv für das iPhone Air die 99 Franken teure MagSafe-Batterie an. Diese kann magnetisch hinten ans Smartphone gepappt werden und verlängert die Akkulaufzeit laut Apple um 65 Prozent. Allerdings wird das Gerät damit nicht nur richtig dick (wir messen rund 14 Millimeter), sondern auch massiv schwerer – wiegt der Zusatzakku doch nochmals über 100 Gramm. Die Kombo führt die Idee des iPhone Air somit ad absurdum – dürfte aber für alle, die bei einem Batterieladestand unter 20 Prozent nervös werden, eine beruhigende Lösung sein.


Noch ein letzter Punkt rund um das Thema Akku: die Ladeleistung. Diese liegt beim iPhone Air lediglich bei maximal 20 Watt, während die übrigen neuen iPhones bis 40 Watt aufnehmen können. In der Folge ist das iPhone Air nach einer halben Stunde erst zur Hälfte voll – das schaffen andere deutlich schneller.

Quicktest

Das iPhone Air ist ein Showpony. Während andere Geräte deutlich mehr leisten, bessere Arbeit verrichten und praktischer sind, erregt das filigrane iPhone Air Aufmerksamkeit, ist unglaublich hübsch und liegt fabelhaft in der Hand. In einigen Bereichen – etwa dem Display – kann es jedem Mitbewerber das Wasser reichen, an anderen Stellen – der Kamera oder der Akkulaufzeit – muss man kleinere Einbussen machen. Diese sind aber nirgend so einschneidend, als dass man von einem Kauf abraten müsste. Wer also mit den eingeschränkten Fotografie-Optionen und der geringeren Ladeleistung und Akkulaufzeit leben kann, bekommt ein ziemlich hübsches Gerät in die Hand, das sich toll anfühlt und die Blicke auf sich ziehen wird. Verkauft wird es übrigens in vier Farbtönen ab 999 Franken.

Besser hüllenlos

Apple hat uns zusammen mit dem iPhone Air auch noch zwei Hüllen mit zum Testen geschickt. Der iPhone-Air-Bumper wird rund um den Titanrahmen angebracht und steht vorne und hinten soweit vor, dass das Gerät in etwa die Dicke eines iPhone 17 Pro ohne Hülle erreicht. Haptisch ist der Bumper sehr angenehm, er macht den Displayrahmen allerdings recht fett, was uns doch ziemlich unschön dünkt. Daneben konnten wir noch ein semitransparentes Case ausprobieren, das zusätzlich auch die Rückseite des Telefons schützt, das Telefon wie auch den Displayrahmen aber ähnlich dick macht wie der Bumper. Darum müssen wir festhalten: Beide Hüllen zerstören den filigranen Look des iPhone Air, weshalb wohl etwas Sorgfalt (und Mut) gefragt ist, um das iPhone Air hüllenlos zu verwenden, damit es voll zur Geltung kommt. (mw)


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