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BACS warnt vor neuer Kleinanzeigen-Masche
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BACS warnt vor neuer Kleinanzeigen-Masche

Betrüger auf Kleinanzeigen-Plattformen gehen einen Schritt weiter. Reagieren Verkäufer nicht auf falsche Zahlungslinks, werden sie immer häufiger gedrängt, eine Datei zu öffnen, die einen Info-Stealer einschleust und gespeicherte Passwörter, Finanzdaten und persönliche Informationen abgreift.
8. Oktober 2025

     

Betrüger auf Kleinanzeigen-Plattformen setzen nicht mehr nur auf Phishing-Links, sondern versuchen Verkäufer immer öfter dazu zu bringen, eine Datei zu öffnen, die einen Info-Stealer installiert und gespeicherte Passwörter, Finanzdaten und persönliche Informationen abzieht. Laut dem Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) beginnt der Ablauf oft gleich: Ein vermeintlicher Käufer meldet sich kurz nach dem Inserat, verlagert den Kontakt rasch auf Whatsapp und nutzt eine Schweizer Nummer, um Seriosität zu signalisieren. Zunächst folgt eine angebliche Zahlungsbestätigung als PDF, etwa im Look von Postfinance mit QR-Code. Reagiert das Opfer nicht, kommt die Eskalation mit einer ZIP-Datei wie "Twint-Rechnung.zip".

Begleitet werde das Ganze von starkem Druck und klaren Anweisungen. Nachrichten wie "Bitte überprüfen Sie ihn sofort" sollen Tempo machen, die Aufforderung "am Computer öffnen" sei ebenfalls Teil der Taktik. Das BACS erklärt, dass die Malware auf Windows-Systeme zielt, weil dort Browser-Profile mit Passwörtern, Cookies und Finanzdaten liegen, während sie auf dem Smartphone nicht funktioniert. Der Info-Stealer sammelt laut Behörde nicht nur einzelne Zugangsdaten, sondern breite Datensätze bis hin zu Kreditkartendetails, Session-Cookies für Logins ohne Passwort, Krypto-Wallet-Informationen, persönliche Dokumente und Systemdaten und überträgt sie an die Server der Täter.


Wie lässt sich das verhindern? Das BACS rät, keine zugeschickten Dateien zur angeblichen Zahlungsbestätigung zu öffnen und den Zahlungsfluss immer in der offiziellen App oder im E-Banking selbst zu prüfen, statt auf PDFs, Screenshots oder Links zu vertrauen. Verkäufer sollten die Regeln der Abwicklung festlegen und nur einfache, sichere Wege akzeptieren, die ohne Downloads auskommen. Aktuelle Updates von Betriebssystem, Browser und Schutzsoftware senken das Risiko. Wer eine verdächtige Datei geöffnet hat, sollte den Rechner sofort vom Netz trennen, wichtige Passwörter von einem anderen, sicheren Gerät ändern, den Vorfall dem BACS melden und Anzeige erstatten. (dow)


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