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Studie: Die Schweiz braucht bessere Datenräume
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Studie: Die Schweiz braucht bessere Datenräume

Um für aktuelle Anforderungen wie die Entwicklung von KI-Tools gut aufgestellt zu sein, bräuchte es sichere, gepflegte und bekannte Datenräume für Data Sharing im Land. Um dies zu erreichen, sind sowohl Privatwirtschaft als auch der Staat gefordert.
4. September 2025

     

In der Schweiz gibt es zwar einige Initiativen für Data Sharing, wirklich nutzbar oder nützlich sind sie aber nur bedingt. Dies geht aus einer Studie der Berner Fachhochschule hervor, die im Auftrag von Digitalswitzerland und der Swiss Data Alliance in Auftrag gegeben wurde. Nötig wären gut gepflegte und etablierte Initiativen etwa, um eine breite Schweizer Datenbasis für die Entwicklung von KI-Produkten zu schaffen.


Laut der Studie sind aktuell rund 100 Daten-Sharing-Initiativen in der Schweiz aktiv. Die meisten davon werden aber von staatlichen Institutionen oder aus dem Gesundheitswesen getragen. Demgegenüber steuert die Privatwirtschaft zu wenig bei, um öffentliche, sichere Datenräume zu ermöglichen und zu betreiben, so die Studienautoren. Letzteres sei jedoch wohl auch auf mangelndes Wissen über bestehende Initiativen zurückzuführen. Als zentrale Herausforderungen listet die Studie Datenqualität, Sicherstellung des Betriebs, Datensicherheit und Compliance, Interoperabilität sowie den Aufbau von Vertrauen auf. Langfristig gesehen sei hingegen die nachhaltige Finanzierung solcher Datenräume die grösste Challenge.
Letztlich soll, so sieht es der Bundesrat vor, das Schweizer Datenökosystem die Mehrfachnutzung von Daten ermöglichen. Profitieren sollen davon alle: Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit. Um dieses Ziel zu erreichen, formuliert die Studie fünf Erfolgsfaktoren:
• Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses für Datenökosysteme und deren Nutzen bei allen Akteuren
• Aufzeigen des Mehrwerts durch konkrete, wertschöpfende Anwendungsfälle aus der Praxis
• Zugänglichkeit der Daten, unter anderem durch durch Standardisierung, Interoperabilität und Verfügbarkeit von Metadaten
• Georedundante und vertrauenswürdige Basisinfrastrukturen für Daten und digitale Identitäten
• Zuverlässige rechtliche, finanzielle und technische Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit und nachhaltige Finanzierung

Um das zu erreichen, sollte die Schweiz etwa in die Schaffung von Datenkompetenzen und der entsprechenden Bildung investieren, die Ausbildung von Data Stewards fördern und mit einem "Radar Datenökosystem Schweiz" das Monitoring sicherstellen, so die Autoren weiter. Helfen sollen für das Erreichen dieser Ziele unter anderem Incentive-Modelle für Datenanbieter sowie die Festlegung von Standards im Bereich Metadaten. Vom Gesetzgeber wird ausserdem eine nationale Datenstrategie und rechtliche Grundlagen für die Datennutzung gefordert.


Die vollständige Studie kann hier eingesehen werden. (win)


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