Mit der fortschreitenden Digitalisierung drohe ein Verlust der sprachlichen und kulturellen Vielfalt von Europa, stellt Brad Smith, Vice Chairman und President
Microsoft, fest. Der überwiegende Teil der Webinhalte sei in Englisch gehalten und spiegle oft eine US-amerikanische Perspektive wider. So hat denn auch die Europäische Kommission kürzlich gewarnt, Europas Vorhaben, sein gewaltiges kulturelles Erbe zu digitalisieren, sei noch deutlich ausser Reichweite.
Microsoft lanciert deshalb zwei neue Initiativen, um Europas kulturelle und sprachliche Vielfalt besser zu erschliessen und für alle zugänglich zu machen. Um mehrsprachige KI-Modelle zu fördern, verlegt Microsoft erstens Mitarbeitende aus zwei Innovationszentren nach Strassburg – ein Ort, der als historischer Ankerplatz europäischer Kultur und europäischer Institutionen gelte. In Strassburg sollen die Mitarbeitenden am Aufbau mehrsprachiger Datensätze für die KI-Entwicklung auf Basis von Azure arbeiten. Darüber hinaus ruft Microsoft zur Erweiterung digitaler Inhalte in zehn europäischen Sprachen auf.
Zweitens erweitert Microsoft seine "Culture AI"-Initiative, die den Schutz von Sprachen, Bauwerken und Artefakten durch digitale Repliken und Datenpartnerschaften zum Ziel hat. Seit 2019 habe man unter anderem das antike Olympia, den Mont-Saint-Michel, den Petersdom und das Gedenken an die Landung der Alliierten in der Normandie digital dokumentiert. Ab Herbst 2025 will Microsoft nun zusammen mit dem französischen Kulturministerium und dem Unternehmen Iconem eine digitale Nachbildung der frisch restaurierten Kathedrale Notre Dame erstellen.
(ubi)