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Europa bei Datacenter-Kapazitäten weit abgeschlagen
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Europa bei Datacenter-Kapazitäten weit abgeschlagen

Die Analysten von Synergy haben eine Top 20-Liste der Regionen mit den weltweit grössten Hyperscale-Datacenter-Kapazitäten veröffentlicht. Lediglich eine der genannten Regionen befindet sich in Europa.
18. Juli 2025

     

Laut der Synergy Research Group lassen sich 62 Prozent der weltweiten Hyperscale-Datacenter-Kapazitäten lediglich 20 Regionen zuordnen. Und innerhalb dieser Liste gibt es nochmals eine deutliche Konzentration: 20 Prozent der Gesamtkapazität entfallen auf die beiden Spitzenreiter Nord-Virginia in den USA sowie den Grossraum Peking in China. Es folgen die US-Bundesstaaten Oregon und Iowa, erst auf dem fünften Platz findet sich mit Dublin dann auch eine europäische Region auf der Liste


Allerdings ist das irische Dublin der einzige europäische Vertreter. Von den 20 grössten Märkten liegen 14 in den USA, fünf in der APAC-Region und nur einer in Europa. Amsterdam und Frankfurt gehörten zwar früher zu den Top 20, sind aber kürzlich aus diesem Ranking herausgefallen. Die Dominanz der US-Märkte ist laut Synergy wiederum auf zwei Faktoren zurückzuführen: 60 Prozent der weltweiten Hyperscale-Betreiber haben ihren Hauptsitz in den USA, darunter die vier grössten. Zudem liefern die USA fast die Hälfte aller Cloud-Umsätze in mehreren wichtigen Segmenten. Mit Blick auf die Zukunft werden die USA und China daher auch weiterhin die Zahlen dominieren, prognostizieren die Analysten.
"Eine Reihe von Faktoren beeinflusst die Wahl des Standorts für Hyperscale-Infrastrukturen, darunter die Nähe zu Kunden, die Verfügbarkeit und die Kosten von Immobilien, die Verfügbarkeit und die Kosten von Strom, die Netzwerkinfrastruktur, die Leichtigkeit der Geschäftsabwicklung, lokale finanzielle Anreize, politische Stabilität und die Minimierung der Auswirkungen von Naturgefahren", erklärt John Dinsdale, Chefanalyst bei Synergy Research Group. Angesichts des extrem schnellen Wachstums der Nachfrage nach KI-Technologie und -Infrastruktur sei die Verfügbarkeit von Strom dabei zu einem immer wichtigeren Kriterium geworden. "Diese Faktoren wirken sich tendenziell nachteilig auf einige der grössten Wirtschaftszentren der Welt wie London, New York und Frankfurt aus, während sie einige dünn besiedelte US-Bundesstaaten wie Oregon, Iowa und Nebraska begünstigen. Unsere Prognosen zeigen zwar, dass Nord-Virginia bei weitem der grösste Markt für Hyperscale-Infrastruktur in den USA bleiben wird, aber der Schwerpunkt wird sich stärker in Richtung Standorte im Süden und Mittleren Westen verlagern." Ausserhalb der USA würden wiederum Länder wie Indien, Australien, Malaysia, Spanien und Saudi-Arabien profitieren. (sta)


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