Prismecs, Betreiberin des Reservekraftwerks in Birr im Kanton Aargau, wurde Opfer eines Cyberangriffs. Dies berichtet der "
Tagesanzeiger", die Meldung wurde vom Bundesamt für Energie gegenüber Keystone-SDA
bestätigt. Wie es in dem Bericht heisst, ist der Angriff via Mail erfolgt. E-Mails mit einem gefährlichen Phishing-Link seien im Namen eines Prismecs-Managers an Schweizer Zulieferer und Partner des Unternehmens versendet worden. So wurde festgestellt, dass ein Hacker offenbar in die Systeme von Prismecs eingedrungen ist und die Mails versendet habe.
Die Besonderheit an dem Fall ist, dass Prismecs kritische Infrastruktur betreibt, womit der Fall von öffentlichem Interesse ist. Dem "Tagesanzeiger" ist es allerding nicht gelungen, das betroffene Unternehmen zu einer Stellungnahme zu bewegen. So bleiben diverse Fragen offen, etwa ob der Angreifer identifiziert wurde, was seine Ziele waren und welche Systeme bei Prismecs betroffen waren.
Die Information, dass es sich um einen Hackerangriff auf ein E-Mail-Konto bei Prismecs handelt, soll zumindest vom Bundesamt für Energie bestätigt worden sein. Der zuständige Bundesrat Albert Rösti sei informiert worden. Ausserdem ist zu lesen, dass die IT-Systeme des Kraftwerks und diejenigen von Prismecs voneinander getrennt seien und auch kein direkter Kontakt zum Bund bestehe. Die Versorgungssicherheit der Schweiz sei nicht gefährdet gewesen, so das Bundesamt für Energie.
Laut Zeitungsbericht dürfte es sich beim Fall Prismecs um einen der ersten meldepflichtigen Angriffe in der Schweiz gehandelt haben. Seit dem 1. April nämlich sind Betreiber kritischer Infrastrukturen verpflichtet, Cyberattacken innert 24 Stunden dem Bundesamt für Cybersicherheit BACS zu melden.
(mw)