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KI im Job: Nutzung hoch, Verantwortungsbewusstsein fehlt
Quelle: Pixabay

KI im Job: Nutzung hoch, Verantwortungsbewusstsein fehlt

Laut einer neuen KPMG-Studie setzen 77 Prozent der Befragten in der Schweiz regelmässig Künstliche Intelligenz bei der Arbeit ein. 74 Prozent davon gibt zu, die KI-Resultate nicht zu überprüfen.
30. April 2025

     

KPMG hat im Rahmen einer Studie den Umgang mit KI weltweit und in der Schweiz untersucht und dabei einen besonderen Fokus auf die Nutzung von KI in der Arbeitswelt gelegt. Aus den Zahlen geht hervor, dass 65 Prozent der Befragten in der Schweiz KI regelmässig einsetzen – ein vergleichbarer Wert zum globalen Durchschnitt (66 %). 46 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer vertrauen KI-Anwendungen, ebenso viele wie weltweit. In aufstrebenden Märkten liegen die Werte deutlich höher (Nutzung 80 %, Vertrauen 57 %), während entwickelte Volkswirtschaften zurückhaltender sind (Nutzung 58 %, Vertrauen 39 %).


In der Schweiz sind 65 Prozent der Befragten der Meinung, dass gesetzliche Regelungen für KI notwendig sind (global 70 %). Nur ein Viertel (24 %) ist sich aktueller Richtlinien und Gesetze bewusst, rund die Hälfte hält bestehende Schutzmassnahmen für ausreichend. Bezüglich möglicher Risiken geben in der Schweiz 76 Prozent an, sich wegen negativer Auswirkungen von KI Sorgen zu machen. 39 Prozent haben bereits negative Folgen durch KI erlebt oder beobachtet. Doch nur 34 Prozent gewichtet die Risiken höher als die Vorteile. Fast die Hälfte (48 %) der Schweizer Befragten nennt Desinformation als zentrale Gefahr. 83 Prozent wünschen sich Gesetze und Massnahmen gegen AI-generierte Desinformation. Gleichzeitig zeigen sich 78 Prozent zuversichtlich, dass KI Effizienzsteigerungen bringen kann, was von ebenso vielen als grösster Nutzen genannt wird.
Im beruflichen Umfeld setzen 77 Prozent der Schweizer Befragten KI ein – ein Wert, der über dem globalen Durchschnitt (58 %) liegt. Rund ein Drittel in der Schweiz nutzt KI wöchentlich oder täglich. 60 Prozent geben an, dank KI ihre Effizienz, die Arbeitsqualität und den innovationsgrad gesteigert zu haben, und 51 Prozent geben zu Protokoll, dass KI umsatzsteigernd wirkt. Allerdings sagen 31 Prozent auch, dass KI die Arbeitsbelastung, den Stress und den Druck gesteigert hat. Jeweils 47 Prozent geben an, dass KI Schlüsselaspekte ihrer Arbeit erledigen kann und dass die Risiken im Bereich Compliance und Privacy zugenommen hätten.

Gut die Hälfte (52 %) der Befragten in der Schweiz gibt zu, KI bei der Arbeit in einer Weise zu nutzen, die gegen die Unternehmensrichtlinien verstösst – einschliesslich des Hochladens sensibler Unternehmensdaten in kostenlose öffentliche KI-Tools. Bedenklich zudem: 74 Prozent der Schweizer Befragten geben zu Protokoll, die KI-Resultate nicht zu überprüfen, was bei 63 Prozent bereits zu Fehlern geführt hat. Über zwei Drittel (69 %) haben KI-generierte Inhalte als die Eigenen ausgegeben.


46 Prozent geben an, sie hätten das Gefühl, ihre Arbeit ohne KI-Hilfe nicht erledigen zu können, und 52 Prozent haben das Gefühl, auf der Strecke zu bleiben, wenn sie keine KI bei der Arbeit nutzen. Knapp die Hälfte hat eine formale oder informelle Schulung in Bezug auf KI absolviert, 57 Prozent schätzen ihre Fähigkeit zur effektiven Nutzung von KI-Tools als ausreichend ein. Gleichzeitig geben 65 Prozent an, ihr Unternehmen habe eine KI-Strategie, und 63 Prozent berichten davon, dass im Unternehmen Trainings zum verantwortungsvollen KI-Umgang angeboten würden. Bei ebenfalls 63 Prozent finden sich Richtlinien und Practices zum verantwortungsvollen Umgang mit KI.

Die internationale KPMG-Studie "Trust, Attitudes and Use of Artificial Intelligence: A Global Study 2025" wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Melbourne durchgeführt. Die globalen Schlüsselergebnisse finden sich hier, die Schweizer Zahlen hier. (mw)


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