Google nimmt bei Bard offenbar ethische Bedenken in Kauf
Quelle: Depositphotos

Google nimmt bei Bard offenbar ethische Bedenken in Kauf

Um bezüglich der KI-Entwicklung nicht ins Hintertreffen zu geraten, nimmt Google bei der Entwicklung von Bard ethische Bedenken in Kauf. Der Vorwurf kommt von aktuellen und ehemaligen Angestellten von Google selbst.
20. April 2023

     

Der KI-Assistent Bard von Google wird offenbar unter grossem Druck entwickelt. Dies schreibt "Bloomberg" unter Berufung von Aussagen aus der Google-Belegschaft. Um im Wettlauf mit der Konkurrenz mithalten zu können, räumt Google seinen ethischen Verpflichtungen in Zusammenhang mit der künstlichen Intelligenz weniger Priorität ein, wie es von 18 aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern heisst. Jene Mitarbeiter, die für die Sicherheit sowie das ethische Fingerspitzengefühl neuer Produkte verantwortlich sind, wurden sogar angewiesen, sich nicht einzumischen.


Meredith Whittaker, eine ehemalige Google-Managerin, sagte gegenüber Bloomberg aus, dass die KI-Ethik in den Hintergrund getreten sei. Sie bedauere diese Entwicklung sehr, denn Ethik, welche keinen Vorrang vor Profit hat, würde letzten Endes schlicht nicht funktionieren. Google selber wies die Vorwürfe zurück und kommuniziert, dass verantwortungsvolle KI für das Unternehmen nach wie vor höchste Priorität geniesst.
Wie es anhand der Aussagen der Mitarbeitenden allerdings weiter heisst, hat die Unternehmensleitung Ende 2022 beschlossen, die Risikostrategie zu ändern. Um der Software allfällige Fehler und unmoralische Aussagen zu verzeihen, wurde Bard als "Experiment" bezeichnet, quasi eine KI im Beta-Stadium. Die Konklusion der Vorwürfe seitens der Angestellten lautet, dass man gezwungen wurde, Bard zu veröffentlichen und zu präsentieren, obwohl man sich des Risikos für Falschaussagen sowie unangemessenen Formulierungen bewusst war. (dok)


Weitere Artikel zum Thema

Google Bard soll mit ChatGPT-Daten trainiert worden sein

31. März 2023 - Ein KI-Forscher hat seinen Arbeitnehmer Google beschuldigt, man habe den hauseigenen Chatbot Bard mit Daten der Konkurrenzlösung ChatGPT trainiert. Google bestreitet derweil die Anschuldigungen.

Google öffnet Bard für Tester, Microsoft lässt Bing Image Creator von der Leine

23. März 2023 - Microsoft integriert GPT-4 in seinen Azure OpenAI Service und schickt den Bing Image Creator in die Preview. Derweil erhalten in den USA und Grossbritannien erste interessierte Nutzer Zugang zu Googles ChatGPT-Konkurrent Bard.

Google Chatbot Bard sorgt für Fauxpas - Aktie sinkt

9. Februar 2023 - Googles Bard ist die KI-Antwort auf ChatGPT. Doch ausgerechnet bei der Demonstration unterläuft Bard ein Fehler. Die Tech-Welt sowie die Börse sind darüber mässig erfreut.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER