Ringier-Boss Walder schiesst gegen Google
Quelle: Ringier

Ringier-Boss Walder schiesst gegen Google

Marc Walder, Vorstand des Medienhauses Ringier, bezeichnet in einem Interview die Marktmacht von Google als "exorbitant" und verlangt ein neues Kartellrecht
26. Mai 2014

     

Nachdem Verlagshäuser in Europa schon länger gegen die Marktmacht von Google schiessen, meldet sich nun erstmals auch ein grosses Schweizer Medienhaus zu Wort. So wird Ringier-Vorstand Marc Walder (Bild) in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" mit folgenden Worten zitiert: "Schauen wir es einmal nüchtern an: Die Marktmacht von Google ist – ich wähle dieses Wort bewusst – exorbitant." Es habe in einer Industrie kaum je ein Unternehmen gegeben, das so dominant war, so Walder weiter. Schliesslich kontrolliere Google 70 Prozent der Internetsuche und generiere in den USA mehr Werbevolumen als alle Zeitungen zusammen. Angesichts der Marktmacht von Google wäre das Gebilde Springer/Pro Sieben Sat 1 – 2006 wurde der Zusammenschluss der beiden Unternehmen wegen einer zu starken wirtschaftlichen Konzentration im Medienmarkt verboten – heute beinahe ein Nischenplayer, so der Ringier-Boss weiter.

Walder fordert deshalb ein neues Kartellrecht. Die Kartelltheorie, die man bis anhin kannte, sei angesichts der marktbeherrschenden Position von Google wohl überfordert. Es gelte also, die Kartelltheorie anzupassen.


Walder spricht sich im Interview auch gegen Bezahlschranken im Internet für die Ringier-Titel aus, warnt aber gleichzeitig davor, journalistische Inhalte zu subventionieren. Mit dem Umbau von Ringier in Richtung Internet sei er aber zufrieden, so Walder. Ringier habe sich vom klassischen Verlag zur Medienholding entwickelt. (mw)


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Kommentare
Es gibt auch noch andere Suchmaschinen, Internet-Surfer haben die Wahl zwischen mehreren kostenlosen Suchmaschinen. Obwohl der Blick aus dem Hause Ringier eine quasi marktbeherrschende Stellung in gewissen Leserkreisen hat, kaufe ich ihn aus Prinzip nie. Man hat ja die Wahl ...
Dienstag, 27. Mai 2014, benpal

also man verurteilt lieber ein unternehmen das konstant innovationen und lösungen für die all tägliche problemen sucht als sich selbst eingestehen zu müssen das man nicht fähig war seine eigene zeitung zulesen oder der konkurrenz! man muss sich das vorstellen google das seit 1998 ist fähig seine daten zu analysieren und produkte zu entwickeln die laufen dem kunden neue möglichkeiten bietet. riniger seit 1833 (wikipedia) ist wie es aussieht nicht im stande zu sehen das dass internet etwas grosses sein wird und vielleicht man lösungen braucht um an die informationen schnellst möglich heran zu kommen. wenn man journalisten hat die ahnung haben sollten ist es schon sehr problematisch wenn man dieses wissen nicht nutzt. die schuldigen sind in der ringier geschäftsleitung ihr steuert euer unternehmen und nicht google. ihr müsst lösungen suchen die aktuell google noch nicht abgedeckt hat oder alternativen finden. wenn man dass nicht mehr hat sollte man was neues suchen. eine verkäufer stelle bei der migros gibt's sicherlich das wäre noch was dann könnt ihr zumindest erkennen was der kunde will. (das mein ich ganz ehrlich und nur als probezeit für 4 wochen)
Montag, 26. Mai 2014, Francis P.



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