Erste Versicherung gegen Internetkriminalität
Quelle: Group Mutuel

Erste Versicherung gegen Internetkriminalität

Die Groupe Mutuel hat eine Rechtsschutzversicherung "für digitale Risiken" lanciert. Die Versicherung kostet pro Monat 6 Franken.
11. Februar 2013

     

Unter dem Namen "Legis Digit@" bietet die Versicherung Group Mutuel neu eine Rechtschutzversicherung für digitale Risiken und Internet. Zu den gedeckten Risiken gehören Streitigkeiten, die sich aus Identitätsmissbrauch in betrügerischer oder böser Absicht im Internet ergeben, Streit im Zusammenhang mit einem Kauf oder Verkaufsvertrag sowie Streitigkeiten mit einem Finanzinstitut, die sich infolge von Skimming ergeben. Durch die Versicherung gedeckt sind zum einen die Kosten für Rechtsdienstleistungen durch Anwälte und Juristen, zum anderen aber auch allfällig nötiger technischer Support – etwa fürs Löschen eines gehackten Kontos oder Profils – in der Höhe von bis zu 10'000 Franken pro Jahr. Angeboten wird Legis Digit@ für 6 Franken im Monat bei einem 5-Jahres-Vertrag (360 Franken).
Als konkretes Beispiel, wo die Versicherung zum Einsatz kommen könnte, nennt die Pendlerzeitung "20 Minuten" etwa Cyberbullying mit pornografischen Bildern auf einem gefälschten Facebook-Account. In einem solchen Fall würde die Groupe Mutuel laut Sprecher Yves Seydoux einen IT-Spezialisten aufbieten, der das gefälschte Konto löscht, und dann bei Bedarf einen Anwalt, der rechtliche Schritte einleiten würde. Die Nachfrage nach einer solchen Versicherung sei da, heisst es. Eine Umfrage habe gezeigt, dass sich jeder Vierte gegenüber Internetkriminalität ohnmächtig fühle und nicht wisse, was in einem Schadenfall zu tun sei.


Allerdings gibt es in der Zeitung von Versicherungsexperten auch Kritik an der Versicherung – unter anderem an der Vertragslaufzeit und der gedeckten Versicherungssumme. Ausserdem würden sich Banken bei Skimming und gehacken E-Konten ohnehin meist kulant zeigen – und wer grob fahrlässig handle, bekomme auch von der Versicherung keinen Schutz. (mw)


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Kommentare
Ein falsches Sicherheitsgefühl, mehr bietet diese Versicherung nicht. Gerade die Laien, welche so eine Versicherung abschliessen weil Sie Angst und keine Ahnung haben, sind diejenigen, welchen dann von der Versicherung Grobe Fahrlässigkeit unterstellt werden wird. Bei Kreditkartenmissbrauch haftet übrigens immer die Bank! Da spielt es auch keine Rolle, was in den Vertragsbedingungen steht. Wenn der Code nicht gerade auf der Kreditkarte aufgeklebt ist, dann hat die Bank vor dem Gesetz keine Chance. Deshalb sind sie auch immer "kulant", denn sie wissen, dass sie keinen einzigen Prozess gewinnen würden und das gabs auch noch nie in der Schweiz.
Montag, 11. Februar 2013, Karin



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