Nicht nur der Bund, auch die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) scheint bei der Kostenkalkulation von IT-Projekten Probleme zu haben. Wie die
"Sonntagszeitung" aufgrund eigener Recherchen in ihrer Ausgabe vom 30. Dezember 2012 berichtet, hat sich die SRG bei einem Informatik-Grossprojekt, im Rahmen dessen die IT vereinheitlicht werden sollte, verrechnet. So sei ein finanzieller Mehraufwand von rund 10 Millionen Franken entstanden. Somit kostet das Projekt 50 Prozent mehr als ursprünglich eingeplant. Begründet werden die massiven Mehrkosten mit unerwarteten Kostenexplosionen. Zudem scheint sich die Realisierung des Projekts um eineinhalb Jahre zu verzögern. So werde die Reform nicht vor Mitte 2013 abgeschlossen werden kann.
Beschlossen wurde das Projekt Ende 2009. Ziel ist die Vereinheitlichung der IT-Infrastruktur der SRG. So sollte bis Ende 2011 die neue Plattform Coporate Services Network (CSN) diverse heterogene Systeme ablösen. Budgetiert wurden dafür 17 Millionen Franken. Bereits 2010 sei der Projektablauf dann aber ins Stocken geraten und Mitte Juli musste der Abschlusstermin um ein Jahr verschoben werden. Zudem musste Ende 2010 ein Zusatzkredit von 3,4 Millionen Franken gewährt werden. Doch auch dieser reichte nicht aus: Ende 2011 folgte ein weiterer Kredit in der Höhe von 6 Millionen Franken. Somit kostet das gesamte Projekt bislang 26 Millionen Franken.
(abr)