Keine gute Woche für die Datensicherheit: Nach dem fatalen Datendiebstahl bei Sony ist nun bei der Uno-Organisation Unesco ein peinliches und verheerendes Datenleck aufgedeckt worden. Wie das deutsche Nachrichtenmagazin "Spiegel" herausgefunden hat, sollen Zehn-, wenn nicht Hunderttausende von Bewerbungsunterlagen, die bei Unesco eingingen, über Jahre frei im Internet einsehbar gewesen sein. Die Datensätze sollen Informationen enthalten haben wie Handy-Nummern, Adressen, Mail-Adressen, Auskünfte zum Bildungsweg, frühere Arbeitgeber und Gehälter beziehungsweise Gehaltsvorstellungen. Wie "Spiegel" weiter berichtet, seien die Bewerbungsunterlagen für Praktika völlig ungeschützt einsehbar gewesen, Bewerbungen für reguläre Stellen seien nur dann einsehbar, wenn man als Bewerber bei Unesco registriert ist – was allerdings ein Einfaches sei, brauche man doch nur eine Mail-Adresse einzugeben.
Bemerkt wurde das Leck offenbar per Zufall durch einen Bewerber. Unesco hätte auf seine Warnungen jedoch nicht reagiert, weshalb er sich an den "Spiegel" gewandt hat. Inzwischen seien die Datenbanken offline, heisst es, und Experten kritisieren, dass Unesco schlampig mit den Daten umgegangen sein. Ausserdem wird befürchtet, dass die Bewerberdaten ideal seien für gezielte Angriffe, da ein Angreifer über unglaublich viele Informationen einer Person verfügt.
(mw)