Oracle hat die Verfügbarkeit der
VM Virtualbox 4.0 verkündet. Dabei handelt es sich um eine plattformübergreifende Open-Source-Virtualisierungssoftware, die es dem Anwender erlauben soll, parallel mehrere Gast-Betriebssysteme auf Desktop- oder mobilen Rechnern betreiben. Die Lösung läuft auf einer Vielzahl von Host-Betriebssystemen wie Windows, Mac OS X, allen gängigen Linux-Varianten sowie
Oracle Solaris.
Virtualbox ist durch die Übernahme von Sun in den Besitz von Oracle gelangt. Es gab Spekulationen darüber, ob Oracle Virtualbox unter einer freien Lizenz belassen würde. Nun hat Oracle die Software unter der GPLv2 veröffentlicht, was etwa für Distributoren bedeutet, dass sie den Quellcode nicht mehr selber kompilieren und paketieren müssen. Erweiterungen für die Lösung hingegen werden unter der PUEL-Lizenz (Personal Use and Evaluation License) veröffentlicht, sind also nur für den persönlichen Gebrauch und zur Evaluation frei erhältlich.
Auf den User warten laut
Oracle folgende Neuerungen:
- Öffnung der Architektur durch Plugins: Oracle und Drittanbieter können jetzt Erweiterungen für VirtualBox anbieten und Funktionen hinzufügen, die bisher nicht verfügbar waren.
- Erhöhte Benutzerfreundlichkeit: Ein neuer skalierter Anzeigemodus erlaubt es, mehr virtuelle Maschinen gleichzeitig anzuzeigen. Verbesserungen in der VM-Verwaltung wie zum Beispiel eine VM-Vorschau und Schnellstart von VMs über Desktop-Verknüpfungen erlauben es Administratoren und erfahrenen Benutzern, die Bedienung von Virtualbox so zu vereinfachen oder zu flexibilisieren wie nötig.
- Erhöhte Kapazität, erhöhter Durchsatz: Ein neues asynchrones I/O-Modell für iSCSI-Speicher im Netzwerk und auf lokalen Platten soll die Leistung erheblich erhöhen. Ausserdem wurde Virtualbox optimiert, um grosse Nutzlasten wie zum Beispiel Oracle-Middleware für Test- und Vorführzwecke auch auf 32-Bit-Windows-Maschinen zu bewältigen.
- Umfassende Unterstützung für Virtual Appliances: Die Unterstützung für den OVF-Standard wurde weiter verbessert; insbesondere werden jetzt OVA-Archive unterstützt. Grundsätzlich speichert Virtualbox alle Dateien einer virtuellen Maschine im selben Ordner, um das Umziehen virtueller Maschinen zu erleichtern.
- Unterstützung für neueste Hardware: Ein neuer Chipsatz mit PCI Express sowie High Definition Audio wurden der Liste virtueller Hardware hinzugefügt, um auch moderne Nutzlasten zu unterstützen.
(mw)