Léo Apotheker, momentan Co- und demnächst alleiniger CEO von
SAP, sieht sich vor ein Dilemma gestellt. Es ist offenbar nicht ganz einfach, SAP in die Cloud-Computing-Ära zu führen, ohne den Unternehmensgewinn zu gefährden. An einer Pressekonferenz in New York hat er sich laut einem Bericht von "Informationweek" recht offen zu den Themen Software-as-a-Service und Cloud Computing geäussert.
Demnach laufe die SaaS-Lösung Businessbydesign nicht wegen technischer Probleme auf Sparflamme - im Gegenteil: Die Lösung sei ausgereift, Version 2.0 stehe vor der Tür. "Es ist die coolste Anwendung, die je geschrieben wurde". Der Knackpunkt ist laut Apotheker vielmehr finanzieller Natur - es sei für SAP eine schlechte Zeit, um die SaaS-Lösung mit einer grossen Marketingkampagne zu pushen. Bei einer breiten und raschen Ausdehnung der Kundenbasis würden zudem Betriebskosten anfallen, die für die gegenwärtige Wirtschaftslage zu hoch wären.
Der Hintergrund: Im Businessmodell SaaS sind die Einkünfte völlig anders verteilt - statt hoher Beträge auf einmal tröpfelt die Softwaremiete über viele Monate verteilt ins Haus, was die benötigten Infrastruktur-Investitionen auf der Anbieterseite erschwert.
(ubi)