Das am letzten Freitag abgelaufene Übernahmeangebot von
Oracle geht in eine weitere Runde. Das Management des Softwarekonzerns Peoplesoft wehrt sich weiterhin gegen die geplante Übernahme des Rivalen Oracle und bezeichnete das jüngste Angebot von 24 Dollar je Aktie nach wie vor als unzureichend.
Wie A. George "Skip" Battle, der Leiter des zuständigen Ausschusses im Peoplesoft-Verwaltungsrat erklärte, hätte die Mehrheit der Aktionäre ihre Aktien nicht offeriert oder offeriert und gleichzeitig erklärt, das Angebot sei zu niedrig. Wie es aussieht, will ein Teil der Aktionäre einen höheren Preis als die vorgeschlagenen 24 Dollar pro Aktie herausschlagen. Aus dem Oracle-Lager heisst es indessen, dass bis zum Ablauf der Frist in der Nacht des vergangenen Freitags die Peoplesoft-Anteilseigner bereit waren, mehr als 60 Prozent oder umgerechnet 228,7 Millionen der Aktien an Oracle zu verkaufen. Oracle hat nun seine Offerte, die man als "letztes und bestes" Angebot lanciert und auf den 19.11. terminiert hatte, entgegen der ursprünglichen Aussagen bis zum 31.12. verlängert.
Die schon gut anderthalb Jahre dauernde Uneinigkeit der beiden Softwarehäuser landet jetzt vor einem US-Bundesgericht. Am Mittwoch wird Richter Leo Strine in Delaware für ein dafür oder dagegen entscheiden. Spricht er sich für eine Aufhebung der Peoplesoft-Massnahmen zur Verteuerung der Übernahme aus, wird Oracle den geplanten Aufkauf wohl durchziehen können. Lehnt er dies ab, könnte sich die Übernahmeschlacht bis zur nächsten Peoplesoft-Hauptversammlung im Frühjahr 2005 hinziehen. Letzteres schliessen einige Rechtsexperten nicht aus.