Vom Palett auf die Corn Flakes


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/09

     

Funketiketten (RFID, Radio Frequency Identification) werden schon in den kommenden drei Jahren die Transportlogistik erobern und dann ab 2008 den Detailhandel umkrempeln. Zu dieser Prognose kommen die britischen Berater von Logica CMG auf Grund
einer Befragung von 50 euro-
päischen Unternehmen. Demnach will die Hälfte der befragten
Firmen noch in diesem Jahr mit RFID-Projekten starten.
In einem ersten Schritt werden die Funketiketten für das Management von wiederverwendbaren Transportbehältern wie Paletten und Transportkisten eingesetzt. Gemäss Logica rechnet sich ihr Einsatz beim derzeitigen Preis von rund 70 Rappen pro Etikette in zwei bis drei Jahren. Bis sie für das Labeln von Verbrauchsgütern attraktiv werden, muss der Etikettenpreis aber noch massiv sinken. Logica prognostiziert den breiten Einsatz im Detailhandel ab 2008. Glaubt man allerdings der Vorhersage von Lucien Repellin, dem RFID-Verantwortlichen bei HP, könnte der Preiszerfall schon in diesem Jahr einsetzen. Er glaubt, dass eine einzelne RFID-Etikette Ende Jahr nur noch rund 7 Rappen kostet.





Einen Mangel sieht Lociga derzeit noch bei der Softwareeinbindung in die bestehenden ERP-Systeme. Dies dürfte sich aber schon bald ändern. So verspricht SAP mit der auf den Juni terminierten Version 4.1 ihrer Lieferketten-Software mySAP SCM Abhilfe. Diese soll über die NetWeaver-Komponente «Auto-ID Infrastructure» die automatische Lagerverwaltung mit Hilfe von RFIDs ermöglichen. Auch die anderen Business-Software-Hersteller sind zur Zeit mit Hochdruck daran, ihre Systeme für die Funk-Tags fit zu machen. Logica empfiehlt den potentiellen künftigen Anwendern sich möglichst schnell RFID-Know-how anzueignen, um von der Entwicklung nicht abgehängt zu werden.




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