Nationalrat entlässt die «Letzte Meile» in die Freiheit


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/19

     

Der Nationalrat hat im Rahmen der Revision des Fernmeldegesetzes die Entbündelung der Letzten Meile beschlossen. Damit muss die Swisscom auch anderen Anbietern den Zugang zur Letzten Meile ermöglichen, nachdem dies der Bundesrat bereits mit einer Verordnung bestimmt hat. Der Entscheid fiel mit 99 gegen 77 Stimmen.





Die Entbündelung sieht vor, dass sämtliche Telekomanbieter die Hausanschlüsse von der Swisscom mieten und ihren Kunden selber in Rechnung stellen können. Ebenfalls sollen sie vollständigen Zugang zum Teilnehmeranschluss und zur Kabelkanalisation bekommen. Dies wird von der Swisscom-Konkurrenz seit der Marktliberalisierung 1998 gefordert und hat entsprechend für fröhliche Gesichter bei Sunrise und Tele 2 gesorgt. Roman Schwarz, Geschäftsführer Tele2: «Wir sind sehr erfreut über den Entscheid des Nationalrates. Insbesondere die Öffnung der 'Letzen Meile' und der «Bitstream Access» (Interkonnektion für Breitbandanschlüsse) werden den Schweizer Telekommunikationsmarkt stärken und einen fairen Wettbewerb ermöglichen.» Dies sieht man bei
der Swisscom erwartungsgemäss etwas anders: So erklärt man gegenüber den Medien, dass die Entbündelung ohne Not geschehe und die zusätzliche Regulierung den Schweizer Telekom-Markt verzerre. Das letzte Wort bei der Frage, ob die Letzte Meile geöffnet wird, hat der Ständerat.




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