Solaris als Open Source

Auf der Network Conference in Shanghai kündigt Sun Solaris als Open Source und eine Reihe neuer Produkte an.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/12

     

Im Rahmen von Suns Network Conference in Shanghai von Anfang Juni, hat der Computer- und Softwarehersteller aus Santa Clara über 30 neue Produkte vorgestellt, die fast in dem grossen Durcheinander um eine Veröffentlichung von Java als Open Source untergegangen sind.
Während die restlichen Ankündigungen an der Network Conference den Erwartungen entsprachen, schlugen die Nachricht über die Veröffentlichung von Solaris als Open Source sowie die Gerüchte um eine Freigabe von Java wie eine Bombe ein. Allerdings bleibt man Details zu den Themen Lizenzierung, Zeitrahmen und Umfang des Solaris-Codes schuldig. Jedenfalls heisst es, dass eine Open-Source-Version von Solaris bereits in Arbeit sei.




Für Java wird ebenfalls eine Freigabe erwartet. So hat Raghavan Srinivas, «Java Technology Evangelist» bei Sun, gegenüber ZDNet Australia entsprechende Vorbereitungen des Technologiekonzerns bestätigt. Einen konkreten Zeitplan oder Details zur geplanten Lizenz wollte Srinivas aber noch nicht nennen. Ein Dementi gab es von Sun bislang nicht, einzig einige anderslautenden Darstellungen von anderen Sun-Divisionen, was aber darauf hindeuten dürfte, dass eine Freigabe von Java nur noch eine Frage der Zeit ist. Dies, obwohl man in der Vergangenheit alle Forderungen zur Freigabe von Java mit der Begründung zurückgewiesen hatte, dass die Weiterentwicklung der Programmierplattform durch den Java Community Process bereits offen genug sei. Ausserdem könnte durch inkompatible Versionen der «write once, run anywhere»-Ruf von Java gefährdet werden.





Im Zentrum von Suns Network Conference stand aber eigentlich die Präsentation der zweiten Version von Suns Linux-Distribution Java Desktop System, das, wie auch das ergänzende Java Enterprise System, mit einer Reihe von neuen Management-Tools ausgeliefert wird. Weitere Neuigkeiten gibt es auch bei den Identity-Management-Produkten, die eine sichere und effiziente Verwaltung von digitalen Identitäten ermöglichen sollen. Zu der Identity-Management-Lösung gehören Suns Java System Identity Manager, Java System Access Manager und der Java System Directory Server in der Enterprise Version. Bei RFID hat man die Strategie um die Java System RFID Software erweitert, die Unternehmen einen direkten Einstieg in die Technik erleichtern soll.




Zudem hat man wieder einmal bekräftig, dass in wenigen Jahren niemand mehr für Hardware bezahlen wolle. Sun sieht darum die (eigene) Zukunft vor allem in Abomodellen. Firmen könnten sich dann Speicherplatz auf Storagesystemen für wenige Dollar pro Monat und Gigabyte mieten.


Produktfestival

Sun hat an der Network Conference in Shanghai über 30 neue Produkte vorgestellt. Die Wichtigsten im Überblick:




• Java Desktop System 2


• Java Enterprise System 2004 Q2


• Java System Identity Manager, Java System Access Manager und Java System Directory Server zur Verwaltung digitaler Identitäten


• Dynamic File System: Selbstheilendes und selbstverwaltendes Filesystem für Solaris 10


• Java System RFID Software: Tool zur Integration von RFID-Daten in Enterprise Information Systems


• Erweiterung von N1 Grid Systems um N1 Grid Engine 6, N1 Grid Console, N1 Grid für SAP-Anwendungen und Sun Fire V20z Compute Grid Rack System zur Bereitstellung und Verwaltung von Grids


• Server- und Storage-Systeme für Service Provider und Telekommunikationsunternehmen


• Kooperation für zukünftige
Sparc-Server-Linien mit Fujitsu




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