Linux siegt bei Moneycab

Linux siegt bei Moneycab

1. Juni 2001 - Beim Online-Wirtschaftsmagazins Moneycab stehen statt der sonst üblichen Sun/Solaris-Lösung sechs Intel-basierte Server mit Linux.
Artikel erschienen in IT Magazine 2001/21

Anstelle gleich zu Beginn viel Kapital in einer High-End-Serverfarm zu binden, setzt das kürzlich gestartete Online-Wirtschaftsmagazin Moneycab auf ein leistungsfähiges Netzwerk, ein bequem zu bewirtschaftendes Content-Management-System und eine flexible, unkompliziert skalierbare Server-Infrastruktur auf Basis von Standard-Hardware und Open-Source-Software.



Auch wenn sich Moneycab der redaktionell aufbereiteten Wirtschafts- und Finanzinformation verschrieben hat, findet der Online-Leser mehr als nur statische Webseiten mit Text und Bild: Das Magazin verknüpft mit bisher unerreichter Aktualität den redaktionellen Inhalt mit börsenfrischen Marktdaten zu den besprochenen Unternehmen. Wohl nicht zuletzt, um due volle Kontrolle über die Anbindung der Marktdatenquellen zu behalten, betreibt man die gesamte Infrastruktur in einem Rechenzentrum im eigenen Hause.


Zweistufige Webserver-Architektur

Der eigentliche Webserver, der unter www.moneycab.com erreicht wird, übt nur die Funktion eines Request-Brokers aus: Er nimmt die Anfrage vom User entgegen, entscheidet via Load-Balancing, welcher Produktionsserver den Request übernehmen soll, und leitet ihn mit Hilfe einer Dispatcher-Software entsprechend weiter.



Nun übernimmt das Content-Management-System auf dem Produktionsserver. Es setzt die gewünschte Seite on-the-fly aus den verschiedenen Elementen zusammen: Die redaktionellen Artikel sind in Form von "Atomen" gespeichert, die anhand des vorher definierten Seitenlayouts angeordnet werden. Die Marktdaten werden live via HTML/XML in die Seite eingebunden. Eine Moneycab-Seite ist also nie statisch auf einem Webserver gespeichert; alle Seiten werden bei jeder Anfrage eines Surfers dynamisch generiert.



Interessant ist die Caching-Architektur: Da die Marktdaten möglichst aktuell sein sollen, werden sie grundsätzlich nicht zwischengespeichert. Für die statischeren redaktionellen Inhalte besteht zwischen Web- und Produktionsservern ein sogenannter Flush-Cache-Mechanismus.



Auf der Hardwareseite kommen derzeit sechs Multiprozessor-Server vom Typ IBM Netfinity 5600 zum Einsatz, die bis zur Kernelversion des Betriebssystems absolut identisch konfiguriert sind, wie Moneycab-CIO Georg Hess anmerkt: "Damit kriegen wir im Crash-Fall die Reaktionszeit optimal in den Griff: Wenn ein Webserver ausfällt, kann problemlos der zweite die Rolle des ersten übernehmen. Oder wir machen eine Produktionsmaschine aus der Entwicklungsumgebung zum Webserver - wir haben beliebige Flexibilität und sind auch nicht auf teure Wartungsverträge angewiesen."



Das Content-Mangagement-System Communiqué 2.5 von Day Network bietet unkomplizierte Skalierungsmöglichkeiten, was für Moneycab von Anfang an ein wichtiges Kriterium war: Die Gesamtleistung des Systems lässt sich ganz einfach durch Hinzufügen zusätzlicher Produktionsserver steigern, die zudem auf mehrere Standorte verteilt sein können. Hess: "Mit einer Vielzahl von Dispatchern kann gleichzeitig eine Vielzahl von Systemen bedient werden, man kann sich das in der Art virtueller Maschinen vorstellen. Wenn wir in einem nächsten Release prozessorintensivere Angebote wie interaktive, Java-basierte Charts anbieten wollen, genügt die Installation zusätzlicher Produktionssysteme. Auf die gleiche Weise liessen sich zusätzliche Varianten des Magazins verarbeiten, zum Beispiel eine französische Ausgabe, die von einer Westschweizer Redaktion produziert würde". Für die Wahl von Communiqué sprachen ausserdem das Look-and-Feel der Software, die Verwendung von Java und ECMAScript (standardisiertes JavaScript) als technische Basis sowie die Tatsache, dass die Day-Software unter allen Plattformen inklusive Linux läuft.



 
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