Trendwende bei der Cebit
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/06
Der Taxifahrer, der uns zum Messegelände brachte, sollte nicht Recht behalten: Dieses Jahr sei im Vorfeld weniger los gewesen als auch schon – Taxifahrer würden so etwas jeweils als Erste merken.
Demgegenüber stellt die abschliessende Statistik der Deutschen Messe AG eine eigentliche Trendwende fest: Zum ersten Mal seit langem kamen 2007 mehr Besucher an die Cebit als im Vorjahr. Fast eine halbe Million, nämlich 480’000 oder rund zehn Prozent mehr als 2006, fanden den Weg nach Hannover. Davon kamen 106’000 aus dem Ausland; besonders hervorzuheben ist laut der Messeleitung der stärkere Zuspruch aus Asien und Nordamerika. Auch der Anteil an Fachbesuchern (379’000) stieg gegenüber 2006 um 14’000.
Die 6153 Aussteller aus 77 Ländern erinnern sich jedenfalls gern an die Cebit 2007: Sie äussern sich «positiv bis sehr positiv». Ins gleiche Horn stösst der deutsche IT-Branchenverband Bitkom: «Die Aufbruchsstimmung in der Branche war überall zu spüren.»
Bei unserem Rundgang am ersten Messetag war das Publikumsaufkommen denn auch durchwegs ordentlich. Auch die Standpräsentationen und Podiumsdiskussionen waren gut besucht. Überhaupt spielte das Kongressprogramm eine wichtigere Rolle als je zuvor. Das «grösste Konferenzprogramm in der Cebit-Geschichte» bestand aus über 1000 Foren, Kongressen und Tagungen.
Vom Fehlen einiger Branchengrössen merkte man als Besucher praktisch nichts. Der Platz zum Beispiel, der in der «Handy-Halle» 26 bisher durch Nokia belegt war, wurde 2007 von umso grösseren Ständen deutscher Mobilfunkprovider beansprucht. Für den geschäftlich an IT interessierten Besucher waren jedoch die Hallen 3 bis 7 und 11 bis 13 wie immer sowieso viel interessanter.
Hier gab es neben Kommunikationslösungen (Hype-Thema: Unified Communications) und Sicherheitsprodukten vor allem Business-Software in allen denkbaren Schattierungen. Zum Teil wurden die Geschäftslösungen thematisch rund um einen Forumsbereich gruppiert – es gab etwa Themenparks zu CRM, BI, RFID, KMU-Software, Open Source und Public Sector.